Auch in Bochum wird erst einmal nicht mit Astrazeneca geimpft

Das Bundesgesundheitsministerium hat die Impfungen mit dem Mittel auf Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts gestoppt.

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Darum wurden die Impfungen mit AstraZeneca vorerst gestoppt

Nachdem in einigen EU-Ländern schon seit letzter Woche ein Impfstopp für das Mittel von Astrazeneca gilt, gab es am Montagnachmittag auch diese Entscheidung des Bundesgesundheitsministerium. Das Ministerium hatte auf eine entsprechende Empfehlung des zuständigen Paul Ehrlich Instituts reagiert - es handelt sich demnach um einen vorsorglichen Schritt. So soll Zeit gewonnen werden, um das Auftreten von seltenen Blutgerinnseln in Hirnvenen zu untersuchen. In Deutschland hatte es sieben Fälle in zeitlichem Zusammenhang mit der Verabreichung des Impfstoffs von Astrazeneca gegeben. Mehr als 1,6 Millionen Menschen sind in Deutschland schon mit diesem Wirkstoff geimpft worden. Europaweit sind es etwa 30 Fälle, bei rund 5 Millionen Impfungen. Das ist in etwa die Qupte, die auch ohne eine Impfung auftritt, schreibt die europäische Arzneimittelbehörde dazu. Trotzdem werde der Impfstoff jetzt überprüft.

Worauf sollte ich achten?

Das Paul-Ehrlich Institut sagt: wer schon mit AstraZeneca geimpft worden ist und wer mehr als vier Tage nach der Impfung plötzlich starke und lang anhaltende Kopfschmerzen bekommt, sollte sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. Ein weiterer Hinweis auf eine Thrombose im Gehirn sind punktförmige Hautblutungen.

So geht es weiter

Am Donnerstag soll feststehen, wie es mit dem Astrazeneca-Impfstoff weitergeht. Dann wollen die Experten der Euorpäischen Arzneimittelbehörde beraten, ob das Mittel wieder verimpft wird oder ob es einen kompletten Impfstopp gibt. Im Endeffekt dürfte es darauf hinauslaufen, dass sie eine Risikoabschätzung treffen: das Risiko ein Blutgerinnsel im Gehirn mit all seinen möglichen Folgen zu bekommen gegen einen möglichen schweren Verlauf bei einer Coronainfektion. Beides könnte im schlimmsten Fall zum Tode des Patienten führen. Die Bundesregierung hat ihren Impfgipfel deswegen auch verschoben.

Was bedeutet das für uns in Bochum?

Ab sofort wird es weder Erst- noch Zweitimpfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca geben - das betrifft vor allem jüngere Menschen in unserer Stadt. Allein am Dienstag wurden 400 Impftermine Ersatzlos gestrichen. Es handelt sich dabei zum Beispiel um Termine für Bochumerinnen und Bochumer, die in ihrem Beruf viel Kontakt zu anderen haben.

Über 80-Jährige nicht betroffen

Bochumerinnen und Bochumer über 80 werden alle mit dem Wirkstoff von BiontechPfizer geimpft. Für die ändert sich also nichts. Das ist besonders wichtig, weil ältere Menschen im Besonderen als Risikogruppe für einen schweren Verlauf nach einer Corona-Infektion gelten.

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