Bauarbeiten beeinträchtigen Zugverkehr im Ruhrgebiet
Veröffentlicht: Dienstag, 26.09.2023 07:53
Das Autobahnkreuz Kaiserberg in Duisburg ist wegen seiner Staus bei Autofahrern berüchtigt. Doch jetzt sorgt der Verkehrsknoten bei Bahnkunden für Probleme: Ein Brückenabriss legt den Zugverkehr in Teilen des Ruhrgebiets lahm.
Bahn sperrt ab Freitag wichtige Strecken im Ruhrgebiet
Duisburg (dpa/lnw) - Der Abriss einer Autobahnbrücke hat in den Herbstferien massive Folgen für Bahnkunden zwischen dem westlichen Ruhrgebiet und dem Rheinland. Rund um Duisburg fährt ab Freitagabend zwei Wochen lang kaum ein Zug. Im Nahverkehr müssen viele Pendler auf Ersatzbusse umsteigen, im Fernverkehr werden Züge weiträumig umgeleitet - in großen Städten wie Düsseldorf, Essen und Bochum fahren dadurch deutlich weniger ICEs.
Hintergrund ist der Abriss einer Brücke im Autobahnkreuz Kaiserberg in Duisburg. Die Brücke der A3 führt über acht Bahngleise. Während Autos und Lastwagen auf verengten Spuren an der Baustelle vorbeifahren können, geht darunter im Bahnverkehr nichts mehr. Gleichzeitig will die Bahn rund um Duisburg mehrere Strecken modernisieren.
Ersatzbusse statt Bahn-Verkehr in den Herbstferien
Vom 29. September (21.00 Uhr) bis zum 13. Oktober (21.00 Uhr) fahren rund um Duisburg deshalb vor allem Ersatzbusse. Zwischen Duisburg und Mülheim an der Ruhr fallen alle Züge aus, ebenso zwischen Duisburg und Oberhausen. Zwischen Duisburg und Düsseldorf fährt nur die S1 - alle anderen Nah- und Fernzüge fahren dort nicht. Alles in allem haben die Sperrungen Auswirkungen auf einem guten Dutzend Linien. Im Regionalverkehr sind das die Linien RE1 (RRX), RE2, RE3, RE5 (RRX), RE6 (RRX), RE11 (RRX), RE19, RE42, RE44, RB32, RB33, RB35 sowie die S-Bahn-Linie S1.
Für Reisende werde es Ersatzbusse auf zwei Linien geben, kündigt die Bahn an. Auf der Linie SEV O fahren die Busse tagsüber alle zehn Minuten von Oberhausen über Duisburg nach Düsseldorf. Auf der Linie SEV E fahren Busse alle zehn Minuten zwischen Essen, Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Düsseldorf.
Im Fernverkehr plant die Bahn, viele Züge um das westliche Ruhrgebiet herumzuleiten. So sollen ICEs und ICs ab Dortmund über Wuppertal nach Düsseldorf oder direkt nach Köln fahren. Die Fahrzeit verlängere sich dadurch um 20 bis 40 Minuten, teilte die Bahn mit. In Duisburg, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr und am Düsseldorfer Flughafen hält während der Herbstferien kein einziger Fernzug. In Düsseldorf Hauptbahnhof, Essen und Bochum sollen zumindest einige ICEs und ICs halten.
Kreuz Kaiserberg wichtiger Knotenpunkt im Ruhrgebiet
Am Kreuz Kaiserberg kommt so viel Verkehr zusammen wie kaum irgendwo sonst im Ruhrgebiet - auf der Straße, der Schiene und im Wasser: 130 000 Fahrzeuge haben den Knoten von A3 und A40 laut Autobahn GmbH zuletzt pro Tag genutzt - Tendenz steigend. Das Kreuz aus den 1960er Jahren ist ein neuralgischer Staupunkt und wird derzeit aufwendig modernisiert. Doch genau darunter fahren die Züge auf den beiden für das Ruhrgebiet wichtigen Ost-West-Verbindungen zwischen Duisburg und Dortmund. Auch ein für die Schifffahrt wichtiger Nebenkanal der Ruhr und mehrere kleinere Straßen verlaufen in dem Bereich.
Auch in Zukunft werden die Bauarbeiten am Autobahnkreuz Kaiserberg noch mehrmals zu massiven Problemen im Bahnverkehr führen. Schon jetzt sei klar, dass im kommenden Jahr sowohl in den Osterferien als auch in den Sommerferien Gleise in dem Bereich gesperrt werden müssten, teilte die Bahn mit.
Wer wissen will, wie man trotz der Zugausfälle und Umleitungen ans Ziel kommt, dem empfiehlt die Bahn die digitale Fahrplanauskunft.