Bochum: Corona hat Auswirkungen auf Suchtverhalten

Während der Pandemie hat zum Beispiel der Alkoholkonsum zugenommen

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Kritisches Verhalten kippt häufiger in Richtung Sucht

Alkoholmissbrauch hat während der Corona-Pandemie zugenommen. Das sagt der Bochumer Psychotherapeut Gregor Müller. Er verweist auf aktuelle Studien. Meistens handele es sich dabei aber nicht um komplett neue Probleme. Das hat Müller im Radio Bochum Interview gesagt. Meistens seine diejenigen betroffen, deren Konsumverhalten auch vorher schon kritisch gewesen sei. Laut eines aktuellen Berichts der OECD trinkt jeder in Deutschland im Schnitt 12,9 Liter reinen Alkohol pro Jahr. Das entspricht ungefähr fünf Litern Bier pro Woche. Deutschland hat damit im weltweiten Vergleich einen der höchsten Alkoholkonsum-Werte überhaupt.

Auch andere Suchtberatungen sind gefragt

Die Nachfrage nach Beratungsangeboten für Suchtkranke und ihre Angehörigen bei uns in Bochum steigt. Das sagt Thomas Kluge von der Bochumer Caritas. Er berät vor allem Menschen, die von Alkohol oder Medikamenten abhängig sind. Jetzt, wo die Corona-Maßnahmen gelockert werden, suchen demnach auch mehr Menschen nach Unterstützung.

Krisenhilfe hat nicht mehr zu tun

Etwas anders sieht es bei den niedrigschwelligen Angeboten der Bochumer Krisenhilfe aus: Hier ist die Nachfrage laut Fachbereichsleiter Jonas Muß gleichbleibend hoch. Der Kreis der Betroffenen sei bekannt. Die niedrigschwelligen Angebote der Krisenhilfe richten sich aber auch vor allem an Abhängige von harten Drogen wie Heroin und Kokain.

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