Bochum: Gegenwind zur Limitierung vom Corona-Impfstoff Biontech

Bochum: KVWL gegen Reduzierung des Biontech-Impfstoffs

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe ist gegen die Reduzierung des Corona-Impfstoffs von Biontech. Sie kann nicht verstehen, warum Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Impfdosen limitieren will. Ab nächster Woche soll jede Arztpraxis in Bochum nur noch 30 Dosen pro Woche bestellen können. Das ist laut der KVWL viel zu wenig. Es werden immer mehr Booster-Impfungen durchgeführt, zuletzt gab einen wöchentlichen Anstieg an Drittimpfungen von 70 Prozent. Die KVWL hat bereits eine Resolution gegen die neue Regel an das Bundesgesundheitsministerium geschickt.

Auch Hausärzteverband nicht mit Limitierung einverstanden

Auch der Hausärzteverband Westfalen-Lippe ist nicht mit der Limitierung von Biontech-Impfdosen einverstanden. Die erste Vorsitzende, Anke Richter-Scheer, meint dazu:

„Erst werden wir aufgefordert, mehr zu impfen und in dem Moment, in dem die Impfzahlen in den Praxen nach oben schnellen, wird uns der Impfstoff von Biontech wieder gekürzt. Und wieder müssen wir – und vor allem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – die Diskussionen mit den Patienten führen.“

Außerdem sieht der Hausärzteverband eine Ungerechtigkeit. Mobile Dienste und lokale Impfstellen sollen weiterhin 170 Vials des Biontech-Impfstoffes bekommen.

Boosterimpfung mit Moderna: Viel Beratung notwendig

Problematisch sieht die Kassenärztliche Vereinigung auch die Regel, dass Nicht-Schwangere und Über 30-jährige die Auffrischungsimpfung mit Moderna bekommen sollen. Hier muss, laut der KVWL, viel Beratung erfolgen, für die Menschen, die ihre Erst- und Zweitimpfung mit Biontech bekommen haben. Das sie eine zusätzliche Last für die Hausarztpraxen und raube Zeit, die zum Impfen gegen Corona an anderer Stelle gebraucht wird.