Bochum: Notfahrplan wegen Abellio-Insolvenz

Der VRR fährt auf den bisherigen Abellio-Strecken seit Samstag (08.01.2022) nach einem Notfahrplan. Abellio stellt Ende Januar den Betrieb ein. Die Mitarbeiter, die zu den neuen Betreibern wechseln, müssen umgeschult werden. Es gibt Zugausfälle und Änderungen. Die größte Änderung: Der RB46 fährt seit Montag (17.01.) nur noch als Schienenersatzverkehr.

© Thorsten Lindekamp/FUNKE Foto Services

Abellio-Aus führt auch in Bochum zu Problemen

Ende Januar stellt abellio auch bei uns in Bochum den Fahrbetrieb ein. Schon vorher führt das aber zu Zugausfällen und Fahrplanänderungen. Das hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr angekündigt. Rund tausend Mitarbeiter von abellio müssen umgeschult werden. Denn bei den Nachfolge-Unternehmen gelten zum Beispiel andere Sicherheits-Standards. Der VRR hat deshalb einen Notfahrplan eingerichtet. Der gilt schon ab Samstag. 

Die Änderungen im Einzelnen

Der Übergangsfahrplan mit vorübergehend eingeschränktem Angebot sieht in den jeweiligen Netzen und auf den einzelnen Linien folgende Veränderungen vor:

S-Bahn Rhein-Ruhr

· RB 40 Essen – Hagen, ab dem 8. Januar kommen lokbespannte Züge zum Einsatz, der Fahrplan gilt aber weiterhin, lediglich eine Zusatzfahrt in der Hauptverkehrszeit (Verstärker) entfällt.

· RE 49 Einstellung ab 10. Januar, Alternativen sind durch die Linien S3 und S9 gewährleistet.

Ruhr-Sieg Netz

· RB 46 Bochum – Gelsenkirchen, Einstellung ab 17. Januar, ein Schienenersatzverkehr wird vorbereitet.  

· RE 16 und RB 91 Auf dem Teilabschnitt zwischen Letmathe und Iserlohn Schienenersatzverkehr mit der Betriebsaufnahme zum 1. Februar 2022.

RRX

·  RE 11 (RRX) Einstellung der Leistung zwischen Düsseldorf und Essen ab 17. Januar, Parallelverkehr ist durch RE 1 (RRX), RE 2, RE 6 (RRX) sowie weitere Linien gewährleistet.

Zwischen Essen und Kassel wird ein zweistündlicher Ersatzverkehr mit lokbespannten Zügen vorbereitet. Zudem besteht in diesem Abschnitt Parallelverkehr mit RE 1 (RRX), RE 6 (RRX) sowie RB 89 und RE 17.

Der Müngstener (S7) und Niederrheinnetz

· S 7 Reduzierung des Taktes ab 17. Januar, statt drei Fahrten in der Stunde nun stündlich zwei Zugleistungen.

· RB 35 Einstellung der Leistung ab 17. Januar. Parallelverkehre mit RE 42, RB 33 sowie RB 32 und RE3.

· RE 19 Ausfall von Zusatzfahrten in der Hauptverkehrszeit (Verstärker) zwischen Emmerich und Düsseldorf ab 17. Januar.

Fahrgästen wird generell empfohlen, sich zeitnah vor Fahrtantritt über die aktuelle Situation zu informieren. Auch kurzfristige Fahrplanänderungen und Störungen werden in den elektronischen Fahrplanauskünften angezeigt. 

Zum Hintergrund der Übernahmen

Die drei Eisenbahnverkehrsunternehmen DB Regio NRW, National Express und VIAS Rail werden ab 1. Februar 2022 die bisher von der Abellio in NRW und angrenzenden Räumen betriebenen Regionalverkehrslinien übernehmen. Dies haben die politischen Gremien aller beteiligten Aufgabenträger in Folge der Insolvenz des Verkehrsunternehmens entschieden.

DB Regio wird als Nahverkehrstochter der Deutschen Bahn AG die Linien der S-Bahn Rhein-Ruhr (S 2, S 3, S 9, RB 32, RB 40 und RE 49) sowie das Ruhr-Sieg-Netz mit den Linien RE 16, RB 46 und RB 91 übernehmen.

National Express wird künftig die Rhein-Ruhr-Express-Linien RE 1 (RRX) zwischen Aachen und Hamm und RE 11 (RRX) zwischen Düsseldorf und Kassel betreiben. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen bedient unter anderem bereits die Linie RE 4 zwischen Aachen und Dortmund, den RE 6 (RRX) zwischen Flughafen Köln/Bonn und Minden und den RE 5 (RRX) zwischen Wesel und Koblenz und ist somit zukünftig für den Betrieb aller alle RRX-Linien verantwortlich.

Das Eisenbahnverkehrsunternehmen VIAS Rail wird das Niederrheinnetz mit der grenzüberschreitenden Linie RE 19 zwischen Düsseldorf und Arnhem/Bocholt und der RB 35 zwischen Gelsenkirchen und Mönchengladbach sowie die Linie S 7 zwischen Wuppertal und Solingen übernehmen.

Diese Vergaben sind als Notvergaben im Rahmen einer sogenannten freiwilligen ex-ante-Transparenzbekanntmachung erfolgt. Die hieraus resultierenden Beauftragungen laufen als Direktvergaben bis Dezember 2023. Für die Zeit danach sollen die Verkehre in der Zwischenzeit mit langfristigen Laufzeiten neu ausgeschrieben werden.

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