Bochum: Unternehmen schauen pessimistisch in 2025

Die Unternehmen aus Chemie und Industrie in der Region schauen zunehmend pessimistisch ins kommende Jahr - das hat die Konjunkturprognose der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen, AGV, ergeben.

© AGV Ruhr

Unternehmen in der Krise

Nur 34% der Unternehmen, die der AGV für seine Konjunkturprognose 25 befragt hat rechnen mit gleichbleibend guten bzw. besseren Geschäften für das kommende Jahr. Das sind nochmal gut 10% weniger als noch zu Beginn des letzten Jahres. Eine Erholung sei auch nicht in Sicht, sagt der Geschäftsführer der AGV Lars Bergmann. Auch das Thema Investitionen bereite dem Arbeitgeberverband Sorge.

"Wenn investiert wird, dann eigentlich nur noch im Ausland [...] insofern gehen wir davon aus, dass die Lage sich nicht nachhaltig bessert." - Lars Bergmann, Hauptgeschäftsführer AGV

Verhalten schaut der AGV auch auf die Beschäftigungssituation in Chemie- und Industriesektoren in der Region. Zwar sei der Arbeitsmarkt aktuell noch stabil, die Krise werde sich auf absehbare Zeit aber auch auf die Beschäftigungsverhältnisse auswirken, so Bergmann weiter. Für das kommende Jahr würden die Unternehmen vermehrt mit Kurzarbeit planen - ob der schwachen Auftragslage. Auch ein Blick in die Konjunkturprognose bestätigt das. Hier haben 15% der befragten Unternehmen angegeben im kommenden Jahr auf Kurzarbeit setzen zu wollen. Das 3 Prozent mehr als noch 2024. Auch die geplanten Neueinstellungen gehen laut Prognose zurück, während betriebsbedingte Kündigungen steigen könnten.

Bergmann: "Politik ist zwingend zum Handeln gefordert"

Hemmnisse für die Investitionen seien vor allem infrastrukturelle oder bürokratische Hürden, so Bergmann. Damit sei der aktuelle Knick in den Konjunkturprognosen der AGV eine Besonderheit.

"Im Vergleich zur Bankenkrise 2008/2009 oder zur Coronakrise 2020 handelt es sich hier nicht um externe [...] oder konjunkturelle Ursachen, die für die Krise verantwortlich sind, sondern wir haben es mit einem strukturellen Problem zu tun, dass uns nachhaltig beeinflussen und beschäftigen wird." - Lars Bergmann, Hauptgeschäftsführer AGV

Bergmann fordert deshalb ein Handeln der Politik, insbesondere mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl am 23. Februar.

"Insofern ist die Politik jetzt zwingend zum Handeln aufgefordert. Ansonsten wird sich hier die Situation definitiv nicht ändern und nicht zum Positiven verbessern." - Lars Bergmann, Hauptgeschäftsführer AGV

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