Bochum: Urteil im Medican-Prozess

Im Prozess um den Medican-Skandal ist der angeklagte Firmenchef zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Für einen Betrug mit einem Schaden von knapp 25 Millionen Euro. Mehr dazu lest ihr hier.

Medican in Bochum-Wattenscheid
© Funke Foto Services / Gero Helm

25 Millionen Euro mit falschen Corona-Test-Abrechnungen in Bochum

Im Prozess um den Medican-Skandal ist der angeklagte Firmenchef aus Bochum zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Der angeklagte Chef der Corona-Testcenter-Firma hatte schon vor Wochen alle Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zugegeben. Er habe viel mehr Tests berechnet, als tatsächlich durchgeführt worden sind. Dadurch habe er rund 25 Millionen Euro eingestrichen.

Nur 6 Jahren Haft für Angeklagten aus Bochum

Die im Verhältnis zur Tat geringe Strafe ist durch einen Deal möglich geworden. Außerdem hat das Gericht den Haftbefehl für den 49-Jährigen bis zum Haftantritt außer Vollzug gesetzt. Das wollte die Staatsanwaltschaft nicht hinnehmen und hatte eine Beschwerde beim Oberlandesgericht angekündigt. Die Staatsanwaltschaft war der Meinung, dass die Beschwerde aufschiebende Wirkung habe und der Firmenchef weiter im Gefängnis bleiben müsse. Das sah der Richter anders und hat den Haftbefehl außer Vollzug gesetzt. Der 49-jährige ist frei.

Staatsanwaltschaft und Verteidigung reden ausführlich

Im Schlussplädoyer wollte die Staatsanwaltschaft das Bild des Angeklagten richtig stellen. Er sei damals nicht im Chaos versunken, wie der 49-jährige Medican-Chef behauptet habe, und er habe sehr wohl genaue Zahlen gehabt. Er habe sie nur nicht genutzt und Fantasie-Zahlen abgerechnet bei den Corona-Tests – mit einem Schaden von 25 Millionen Euro. Außerdem habe er, nachdem er aufgeflogen war, noch versucht, alles zu vertuschen. Der Verteidigung war vor allem wichtig, dass ihr Mandant bis zum Antritt seiner Strafe wieder in Freiheit kommt.

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