Bochum: Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich

In Bochum engagieren sich viele Menschen ehrenamtlich. Zum Tag des Ehrenamtes am Montag (05.12.) sagt die Stadt Bochum, dass mehr als ein Drittel der Bochumer:innen in einem Ehrenamt arbeitet. Es gibt vor allem aufgrund der Corona-Pandemie aber auch noch viel Bedarf.

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Viele Ehrenamtliche in Bochum

In Bochum gibt es viele Ehrenamtler:innen. Auf über 4.600 Vereine kommen in unserer Stadt über 140.000 Ehrenamtliche. Diese Zahlen gibt die Stadt Bochum zum Tag des Ehrenamtes bekannt. Damit arbeitet mehr als ein Drittel der Bochumer:innen ehrenamtlich und das Engagement zieht sich quer durch die Gesellschaft.

"Die Ehrenamtlichen sind von den Charakteren sehr unterschiedlich. Altersmäßig haben wir viele Studenten und Menschen, deren Kinder aus dem Haus sind. Außerdem sind Menschen dabei, die kurz vor dem Ruhestand stehen. Was alle vereint, ist die Motivation Spaß und Freude zu haben, was Sinnvolles zutun, vor allem aber neue Leute kennenzulernen. Alle wollen rauskommen aus dem Alltagstrott." - Uwe van der Lely, Ehrenamtsagentur Bochum

Ehrenamtsagentur Bochum: Bedarf vor allem bei kleinen Vereinen

Vor allem in den Bereichen der Corona-Hilfe und der Ukraine-Hilfe hat es in Bochum in der letzten Zeit akut viel Zuwachs gegeben. Das sagt die Bochumer Ehrenamtsagentur auf Radio Bochum-Nachfrage. Trotzdem gibt es immer noch Bedarf an ehrenamtlichem Engagement in Bochum. Vor allem bei kleinen Vereinen, denen während der Corona-Pandemie viele Mitglieder weggebrochen sind. Größere Organisationen hatten während der Pandemie eher die finanziellen Kapazitäten für akute Maßnahmen, um ihre Mitglieder zu halten. Aber auch davon suchen aktuell einige dringend freiwillige Helfer:innen. Das Deutsche Rote Kreuz in Wattenscheid ist zum Beispiel auf der Suche.

"Wir brauchen jeden. Wir brauchen tatsächlich den Bäckermeister, wir brauchen Schüler, wir brauchen jeden Berufszweig, den man sich so denken kann. Unser Spektrum in der Einsatzeinheit ist so groß, dass jeder willkommen ist." - Jens Ebert, stellvetretender DRK-Kreisleiter

Seit dem Wegfall des Zivildienstes gibt es nämlich immer weniger Ehrenamtliche. Die Zahl der Einsätze hat aber einen anderen Weg genommen. Die Einsatzzahlen haben sich deutlich verändert. Das Deutsche Rote Kreuz wird deutlich öfter alarmiert, um Evakuierungen zu begleiten oder Spitzenzeiten im Rettungsdienst zu besetzen.

Ehrenamt in Bochum wird kurzfristiger

Die Bochumer Ehrenamtsagentur beobachtet einen neuen Trend beim ehrenamtlichen Engagement in Bochum. Ehrenamt ist sehr viel kurzfristiger geworden, sagt Uwe van der Lely von der Ehrenamtsagentur. Der Trend betrifft alle Altersgruppen, viele machen auch mehrere Ehrenämter gleichzeitig. Vor allem in der Vorweihnachtszeit gehe die Bereitschaft zum Engagement kurzzeitig nach oben, sagt van de Lely.

Ehrenamt ist auch in Bochum freiwillig und unentgeltlich. Bei Vereinen mit Finanzierungshintergrund sei es aber möglich, eine Ehrenamts- und Übungsleiterpauschale zu beziehen. Dabei handele es sich um steuerfreie Beträge. Die Pauschale liegt bei 3.000 Euro. Monatlich dürfen davon 250 Euro bezahlt werden. Der Stundenlohn liegt, laut der Ehrenamtsagentur, aktuell bei 9,60 Euro.

Preis für Ehrenamtliche Tätige in Bochum

Bei uns in Bochum verleiht, passend zum Tag des Ehrenamtes am 05.12.22, der Kinder- und Jugendring Bochum wieder den Hannelore-Wilhelm-Preis. Den erhalten Menschen, die sich bei uns in Bochum besonders stark ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit engagieren. In diesem Jahr geht der Preis an zwei Frauen aus Bochum. Zum einen Svetlana Schirnewitsch. Sie organisiert zum Beispiel Theaterprojekte und Tanzgruppen in der Innenstadt. Zum anderen geht der Preis in diesem Jahr an Swetlana Zhyvutskaja, die sich um internationale Jugendbegegnungen kümmert. Die Preisträgerinnen erhalten jeweils 5.000€. Der Preis wird in diesem Jahr zum 24. Mal vergeben.

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