
Bochum: Villa Kunterbunt soll vom Versorgungsnetz genommen werden
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Villa Kunterbunt in Bochum-Werne berichten von Mitarbeitern der Stadtwerke, die am Mittwochmorgen (05.11.) versucht haben sollen, Strom und Wasser in dem Haus abzustellen.
Veröffentlicht: Mittwoch, 05.11.2025 15:17
Räumung vorerst ausgesetzt
Die Villa Kunterbunt in Bochum-Werne sollte bis Dienstagabend geräumt werden. Seit 1981 ist das Haus besetzt und somit die längste Hausbesetzung Deutschlands. Die Stadt hat durch ein Gutachten festgestellt, dass das Haus durch Lebensgefahr unbewohnbar sei. Die Räumung wurde aber bis auf weiteres ausgesetzt, weil der zuständige Anwalt beim Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen Klage eingereicht hat, wie er gegenüber Radio Bochum erklärt hat. Das heißt die Bewohner können vorerst in der Villa Kunterbunt bleiben.
Aktuelle Entwicklungen
Am Mittwoch (5.11.) berichten die Bewohnerinnen und Bewohner von Mitarbeitern der Stadtwerke, die trotzdem am Morgen versucht haben sollen, Wasser und Strom abzustellen. Die Bewohner hätten den Mitarbeitern den Zugang zum Haus untersagt und ihr Anwalt habe rechtliche Schritte eingeleitet, um die Abbindung zu verhindern. Die Stadt sagt auf Radio Bochum - Anfrage, dass sie aufgrund des laufenden Verfahrens aktuell keine Maßnahmen durchführe, weder Räumungen noch Abbindungen vom Versorgungsnetz. Die Stadtwerke haben sich noch nicht gegenüber Radio Bochum geäußert.
Stadtwerke war nicht informiert
Die Stadtwerke Bochum hat auf Radio Bochum-Anfrage bestätigt, dass Stadtwerke-Mitarbeitende vor Ort waren. Sie bedauern aber, die Arbeiter*innen nicht darüber informiert waren, dass der Auftrag der Stadt Bochum nicht mehr aktuell war. Die Stadtwerke betont, dass die Energie- und Wasserversorgung des Hauses bis auf Weiteres gewährleistet bleibt.