Bochum: Weniger politisch motivierte Straftaten

Insgesamt 220 politisch motivierte Straftaten in Bochum in 2021. Das waren gut 14 Prozent weniger als ein Jahr davor.

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Statistik zu politischen Straftaten

In Bochum sind im vergangenen Jahr insgesamt weniger politisch motivierte Straftaten verübt worden. Das hat Polizeipräsident Jörg Lukat am Dienstag bekannt gegeben. Im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums gab es 220 erfasste Straftaten dieser Art.

Gesamtentwicklung in Bochum und Umgebung

Es gab in Bochum und Umgebung sechs politisch motivierte Körperverletzungen, zwei Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte, einen Raub und einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr. Sieben dieser zehn Gewaltdelikte sind erfolgreich aufgeklärt worden. Außerdem musste sich die Polizei mit vielen Hasspostings, Volksverhetzungen in sozialen Netzwerken und dem Verbreiten von Inhalten verfassungswidriger Organisationen beschäftigen. Es gab Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, Sachbeschädigungen und Beleidigungen. Mehr als 100 politisch motivierte Taten kommen aus dem rechtsextremen Spektrum, nur drei sind von Ausländern begangen worden. Etwa ein Drittel aller dieser Taten ist aufgeklärt worden.

Kriminalität von Rechts

Die Zahl rechtsextremistisch motivierter Straftaten (PMK-R) ist um 14,5 Prozent gesunken: Während sich 2020 noch 138 Fälle ereigneten, waren es 2021 118 Fälle; drei davon Gewalttaten, die allesamt erfolgreich aufgeklärt wurden. Weiter gilt unverändert, dass es weder Kleingruppen noch Einzelpersonen gelungen ist, in Bochum, Herne oder Witten eine organisierte oder in Ansätzen strukturierte, rechtsextreme Szene zu etablieren.

Kriminalität von Links

60 der 220 Gesamtstraftaten in Bochum, Herne und Witten waren 2021 linksextremistisch motiviert (PMK-L). Die Fallzahlen in diesem Bereich sind somit um 13 Prozent zurückgegangen (2020: 69 Fälle). Bei fünf der linksextremistischen Taten handelt es sich um Gewaltdelikte (2020: drei Gewaltdelikte), drei davon wurden aufgeklärt.

Kriminalität von Ausländern / Andere

Der Anteil der Delikte der politisch motivierten Kriminalität, die aufgrund einer ausländischen Ideologie begangen wurden, nahm weiter ab und lag 2021 bei drei Taten (2020: acht Taten). Diese Taten setzen sich zusammen aus zwei Sachbeschädigungen und einem Verstoß gegen das Vereinsgesetz.

Unter "Andere" werden Delikte erfasst, wenn aufgrund der Begehungsweise allein keine eindeutige Motivation zu erkennen war. Dazu zählen unter anderem Straftaten mit Bezügen zur Energiepolitik oder zum Tierschutz. In diesem Bereich stiegen die Zahlen leicht an - von 35 Fällen im Jahr 2020 auf 38 Fälle im Jahr 2021. Zehn dieser Taten sind aufgeklärt worden.

Reichsbürger

Im Jahr 2021 gab es in Bochum, Herne und Witten keine Fälle mit Bezug zu Reichsbürgern, außerdem keine Hinweise auf eine strukturierte und organisierte Szene aus dem Bereich der sogenannten "Reichsbürger und Selbstverwalter".

Religiöse Ideologien

Unter dem im Jahr 2017 festgelegten Phänomenbereich der religiös-ideologisch geprägten Straftaten werden unter anderem jene aus dem Spektrum des Islamismus/Salafismus erfasst. Hier ging die Fallzahl stark zurück, von sieben Delikten im Jahr 2020 auf ein Delikt im Jahr 2021.

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