Bochum zieht Bilanz nach Corona-Pandemie

Fast 600 Menschen sind bei uns in Bochum durch Corona verstorben. Auch nach über drei Jahren hat die Pandemie Auswirkungen auf viele Lebensbereiche. Wir ziehen Bilanz.

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Corona wirkt in Bochumer Unternehmen nach

Wir genießen in Bochum im Moment den ersten Sommer nach der Corona-Pandemie ohne Auflagen. Dennoch hat das Virus auch heute noch Auswirkungen auf viele Branchen. Betroffen sind vor allem der Handel und die Gastronomie und Hotellerie. Laut der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet bedeuteten vor allem die Lockdowns starke Umsatzeinbußen, was für kleinere Unternehmen existenzbedrohend war. Heute merken viele Unternehmen noch immer einen Personal- bzw. Fachkräftemangel. Das deckt sich auch mit den Aussagen der ISG Bermuda3Eck. Verschärft haben die Lage die Energiekrise und die hohe Inflation. Es gebe weniger Besucher, die jedoch würden mehr ausgeben.

Bochumer Einzelhandel spürt keine Folgen mehr

Der Bochumer Einzelhandel hat laut der Initiative Bochumer City die Corona-Krise komplett überstanden. Die Menschen würden wieder vermehrt in der City einkaufen, vor allem Stammkunden, aber auch Menschen von außerhalb. Auch hier drücken eher die anderen Krisen die Kauflaune. Während Corona war die Innenstadt laut der IHK Mittleres Ruhrgebiet verhältnismäßig gut aufgestellt. Die Stadt Bochum habe sich früh gekümmert und alternative Konzepte in die Ladenlokale gebracht. Auch hätten Förderprogramme zu wenig Leerständen geführt. Daran habe sich bis heute nichts geändert.

Bogestra zieht durchwachsene Bilanz

Stark zu kämpfen mit den Auswirkungen durch die Pandemie hatte unser Nahverkehrsunternehmen Bogestra. Die Pandemie kam zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt. 2019 wurde das Netz 2020 eingeführt und damit große Investitionen in bessere Verbindungen und Anschlüsse. Nach einer Steigerung der Fahrgastzahlen von rund acht Prozent kamen dann die Lockdowns. In die Ausgleichszahlungen durch den Bund wurden die Investitionen in den Netzausbau nicht berücksichtigt. Durch die Einführung des 9-Euro-Tickets gab es dann zwar wieder mehr Kunden, das Unternehmen hat aber weniger verdient. Wie sich das 49-Euro-Ticket auswirken wird, sei laut der Bogestra noch nicht klar. Auch das Nutzerverhalten habe sich unter anderem durchs Homeoffice geändert.

Nur wenige Profiteure

Profiteure von der Pandemie gab es in Bochum wenige - die Lebensmittelbranche und Möbelhäuser. Aber auch diese hätten laut der IHK jetzt mit den Auswirkungen der Energiekrise und Inflation und der daraus resultierenden Kaufzurückhaltung zu kämpfen.

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