Bochumer Ausbildungsmarkt zieht Bilanz

Die Agentur für Arbeit in Bochum hat ihre Bilanz für das vergangene Ausbildungsjahr 2022/2023 veröffentlicht. Theoretisch gäbe es genug Azubis für offene Stellen. Trotzdem bleiben viele unbesetzt.

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Mehr Menschen in Bochum suchen eine Ausbildung

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Ausbildungssuchenden bei uns in Bochum um knapp 4% gestiegen. Das sei ein gutes Zeichen, so der Vorsitzende Geschäftsführer der Bochumer Arbeitsagentur Frank Neukirchen-Füsers. Im Bundes- und Landesdurchschnitt zeichne sich eine solche Entwicklung nicht ab. Gleichzeitig ist die Zahl der Ausbildungsstellen in Bochum auch um etwa 4% gesunken. Trotzdem reichen die Ausbildungsstellen in der Theorie um alle Ausbildungssuchenden zu versorgen.

"Jeder junge Mensch der eine Ausbildung schaffen kann und eine machen möchte, der hat die Möglichkeit das zu tun." - Frank Neukirchen Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Bochumer Arbeitsagentur

Viele Ausbildungsstellen bleiben weiter unbesetzt

Trotzdem bleiben in Bochum auch weiter viele Ausbildungsstellen unbesetzt. Zwar ist die Zahl der unbesetzten Stellen um knapp 6% gesunken. Trotzdem sind Stand September 2023 noch 328 Ausbildungsstellen in Bochum unbesetzt. Demgegenüber stehen 320 potentielle Azubis, die noch immer eine Stelle suchen. Einen Erklärungsansatz dafür hat Frank Neukirchen-Füsers auch:

"Eine geschlossene Schere ist nur statistisch [...] wir haben einen Bewerber auf eine Stelle [...] - dann ist das statistisch ausgeglichen. Aber natürlich passt das nicht. Weil wir große Unterschiede haben zwischen dem, was die jungen Leute gerne machen würden und den Bereichen, die die Wirtschaft nachfragt." - Frank Neukirchen Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Bochumer Arbeitsagentur

Um diese Lücke zu schließen will die Arbeitsagentur zusammen mit ihren Partnern noch verstärkter auf Infoveranstaltungen und Praktika setzen, um potentiellen Auszubildenden einen besseren Einblick in die Berufe geben und sie für eine Ausbildung begeistern zu können. Und sie appelliert auch an die jungen Menschen, sich auch abseits ihrer Wunschberufe nach Ausbildungen umzusehen. Genauso richtet die Arbeitsagentur aber auch einen Appell an die Ausbildungsbetriebe. Diese sollten verstärkt Auszubildende danach aussuchen ob sie zum Betrieb und zum Beruf passen und Schulnoten in der Bewerbung nicht so stark gewichten.

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