Bochumer Hotels wegen Corona unter Druck

Wegen drastisch gesunkener Gästezahlen sieht der Hotel- und Gaststättenverband Westfalen für die Hotels in Bochum die Gefahr einer Pleitewelle.

Das Ghotel an der Alleestraße in Bochum
© Funke Foto Services / Gero Helm

Zwei Lockdowns und das Beherbungsverboten haben den Bochumer Hotels im letzten Jahr massiv zugesetzt. Wegen der Pandemie sei sowohl die Zahl der Privat-, als auch Geschäftsreisen massiv gesunken. Die Hotels in Bochum leiden außerdem besonders, weil Messen und Kulturveranstaltungen im Ruhgebiet ausgefallen sind. Das hat der stellvertretende Geschäftsführer des DEHOGA Westfalen, Lars Martin, im Radio Bochum-Interview gesagt. Von denen profitiere Bochum wegen seiner vekehrstechnisch günstigen Lage.

Einbruch der Übernachtungen: Umsätze decken Kosten nicht

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Übernachtungszahlen um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Lars Martin rechnet damit, dass es sogar noch größere Umsatzeinbußen gibt. Das liege daran, dass viele Hotels ihre Preise nach unten angepasst haben, um eine Übernachtung wieder attraktiver zu machen. Allerdings seien die Pacht- oder Mietkosten gleich geblieben. Unterm Strich bedeutet das also weniger Gewinne für viele Hotels.

Größere Hotels können Corona-Pandemie abpuffern

Grundsätzlich kommen größere Hotels wohl besser durch die letzten Monate. Das Ende 2019 eröffnete Ghotel am Westpark z.B. musste zwar einen Großteil der Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Es ist aber trotzdem in größere Anschaffungen, wie ein desinfizierendes Reinigungsgerät, investiert worden. Trotz der Schwierigkeiten bilanziert der Geschäftsführer, Timm Backhaus: "So ein Jahr hätte ich zwar nicht gebraucht, um all diese Erkenntnisse zu haben, aber ich mache da lieber einen Haken dran und schaue perspektivisch positiv auf das Jahr 2021."

Haus Vocke in Wiemelhausen kämpft um die Existenz

Inhabergeführte Hotels wie das Haus Vocke in Wiemelhausen kämpfen hingegen um's Überleben. Es müsse sogar auf private Rücklagen zurückegriffen werden, so Geschäftsführerin Cornelia Laux. Obwohl viele Gäste versucht haben, das Hotel zu unterstützen, z.B. durch den Kauf von Gutscheinen. Ohne staatliche Unterstüzung hätte das Hotel trotzdem nicht überlebt, so Laux.

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