Bochumer in der Türkei wegen Terrorpropaganda verurteilt

Der Geschäftsmann Mahmut Günes aus Bochum ist in der Türkei zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das hat seine Anwältin bekannt gegeben. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

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Wegen Terrorpropaganda: Geschäftsmann aus Bochum in der Türkei verurteilt

Wegen Terrorpropaganda für die verbotene PKK ist der Bochumer Mahmut Günes heute in der Türkei zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Das Gericht im anatolischen Kirsehir will Günes für knapp zwei Jahre und zehn Monaten ins Gefängnis schicken. Das hat seine Anwältin Berfin Arslan bekannt gegeben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Günes will in Berufung gehen. 

Günes bestreitet alle Vorwürfe des türkischen Gerichts

Günes hat aus dem Gefängnis per Video an der Verhandlung teilgenommen. Er hat heute alle Vorwürfe bestritten. Eine Haftentlassung ist aber wegen Fluchtgefahr abgelehnt worden. Die Anklage wirft Günes vor, Twitternachrichten geteilt zu haben. Günes bestreitet, überhaupt Inhaber des fraglichen Twitter-Accounts zu sein.

Verhaftung direkt nach Einreise in die Türkei

Der Bochumer Gastronom Mahmut Günes war Ende Juli bei seiner Einreise in die Türkei verhaftet worden. Er besitzt nach Angaben seiner Anwältin nur die deutsche Staatsbürgerschaft. Hier in Bochum setzen sich viele Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, von den Gewerkschaften oder aus der Kirche für ihn ein. Erst gestern Abend hatte es auf dem Rathausvorplatz eine Mahnwache gegeben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fordern, dass Günes sofort freigelassen wird. 

Erste Reaktionen zu Günes-Verurteilung

Es gibt auch erste Bochumer Reaktionen zu dem in der Türkei verurteilten Bochumer Mahmut Günes. Die Linke fordert die Freiheit für den Bochumer Gastronomen. Die Linken-Fraktionsvorsitzende Sevim Dagdelen fordert, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel sich mit dem Thema auseinandersetzt. Sie soll sich bei ihrem Türkeibesuch in drei Tagen für die Freilassung von Günes einsetzen. Auch Serdar Yüksel von der Bochumer SPD ist entsetzt über das Urteil. Er steht nach eigenen Angaben mit dem türkischen Außenminister und mit dem deutschen Botschafter in Ankara über die Freilassung von Günes im Austausch. Yüksel rät außerdem aktuell von touristischen Reisen in die Türkei ab.

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