Bochumer Innenstadt: Wird Durchfahrverbot ignoriert?

Seit gut einem Monat gilt vor dem Bochumer Rathaus eine neue Verkehrsregelung: Ein Durchfahrverbot soll für eine autofreie Zone sorgen. Dummerweise fahren nach wie vor etliche Autos durch den Bereich. Mehr dazu hier.

© Radio Bochum

Konzept für Bochumer Innenstadt greift offenbar nicht

Das Verkehrskonzept der Bochumer Stadtverwaltung hat folgendes Ziel: Mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger. Der Autoverkehr soll immer mehr aus der Innenstadt verbannt werden. Wer allerdings vor dem Rathaus unterwegs ist, wird vermutlich das Gegenteil feststellen. Auf den Straßen Willy-Brandt-Platz, Hans-Böckler-Straße und auf der Viktoriastraße zwischen Rathaus und Husemannplatz gilt seit einem Monat eigentlich ein Durchfahrverbot. Eine Stichprobe von Radio Bochum hat ergeben, dass dort dennoch viele Autofahrer unterwegs sind.

Durchfahrverbot nicht klar genug?

Entweder profitieren die Autofahrer von der Ausnahmeregelungen fürs Be- und Entladen bis 11:30 Uhr, für private Stellplätze oder sie ignorieren die Beschilderung schlichtweg. Lediglich Busse dürfen ansonsten noch die Straßen passieren (abgesehen von der Viktoriastraße).

Möglicherweise liegt das Problem an der Beschilderung. Auf dem Willy-Brandt-Platz weisen lediglich provisorische Schilder und ein Absperrgitter auf das Verbot hin (siehe Foto). Auch die SPD im Bochumer Stadtrat will von der Verwaltung wissen, welche Möglichkeiten sie sieht, hier auf die Einhaltung der neuen Regelung zu achten. Die SPD schlägt straßenbreit große Piktogramme "Durchfahrt verboten" vor.

Weniger Stellplätze für Menschen mit Behinderung

Ein weiteres Problem scheint die Tatsache zu sein, dass einige Stellplätze für Taxis und für Menschen mit Behinderung weggefallen sind - z.B. an der Rathauskreuzung. Eine betroffene Radio Bochum-Hörerin machte uns darauf aufmerksam, dass der Weg zu ihrem Arzt nun beschwerlicher sei. Darauf sagt die Stadt Bochum: Parkplätze für Schwerbehinderte sind jetzt am Willy-Brandt-Platz ausgewiesen, mit acht Plätzen sogar doppelt so viele als vorher. Außerdem gebe es Parkmöglichkeiten in den Parkhäusern. Nach dem Bau des Viktoria Karrees und dem Haus des Wissens werden in dem Bereich rund ums Rathaus insgesamt 14 Stellplätze für Menschen mit Behinderung zur Verfügung stehen, vier weniger als zuvor.

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