Bochumer Nachbarschaftsinitiative gegen Rechts

Nachdem es in der Kneipe "Linie 5" in der Oskar-Hoffmann-Straße ein Konzert einer Rechts-Rock-Band gegeben haben soll, hat sich im Viertel die Nachbarschaftsinitiative 'Klare Linie gegen Rechts' gegründet. Die Betreiberinnen der Kneipe bestreiten jegliche Zugehörigkeit zur rechten Szene.

© Vladimir Wegener / FUNKE Foto Services

Entstehung der Initiative

Der Startschuss zur Gründung der Initiative kam durch den offensichtlichen Auftritt der rechtsradikalen Rockerband 'Kategorie C' in der Kneipe. Dieser wurde durch eine Rechercheaktion der Antifa Bochum aufgedeckt. Die Rockerband hat der Verfassungsschutz im Jahr 2010 schon als 'gewalttätig und rechtsextrem' eingestuft. Die Betreiberinnen der Kneipe behaupten auf ihrer Facebook-Seite, es wäre bloß eine Geburtstagsfeier gewesen. Jegliche Verbindungen zur rechten Szene streiten sie ab. Zu den Vorwürfen wollten sich die Betreiberinnen uns gegenüber nicht äußern.

Reaktionen aus der Nachbarschaft

Die Nachbarschaft reagierte schnell. Wenige Tage nach dem Auftritt der Band, am 22. Juni 2024, fand das erste Treffen der Initiative statt. Die Mitglieder setzen sich aus Anwohnerinnen und Anwohnern, lokalen Geschäftsleuten und Vertreterinnen und Vertretern verschiedener sozialer Organisationen zusammen. Ihr Ziel ist es, ein klares Zeichen gegen Rechts zu setzen und die Kneipe 'Linie 5' als Treffpunkt für rechte Akteure zu verhindern. Auch bei der Demonstration gegen Rechts am Freitag (6.9.) in Bochum kamen die Demonstrantinnen und Demonstranten an der "Linie 5" vorbei. Allerdings hatte die Polizei Bochum den Bereich etwa 100 Meter von der Kneipe entfernt abgesperrt.

Fanclub des VfL Bochum distanziert sich

Am Sonntag (8.9.) hatte der Fanclub "Blue-White-Malibu-1848" mitgeteilt, sich aus der Kneipe zurückzuziehen. In den vergangenen Jahren waren die Räumlichkeiten die Stammkneipe des Fanclubs. Der Fanclub "Blue-White-Malibu-1848" unterliege jedoch dem Leitfaden des VfL Bochum, der "keinen Platz für Diskriminierungen, Hetze oder fremdenfeindlichem Gedankengut" biete, so der Fanclub in einer Mitteilung. Zwar wollen man niemandem etwas unterstellen, jedoch sei das Vertrauen gegenüber den Betreiberinnen der Kneipe seitens des Fanclubs nicht mehr bei allen Mitgliederinnen und Mitgliedern des Clubs vorhanden. Außerdem wolle der Fanclub verhindern, in ein "falsches Licht" gerückt zu werden. Für die Zusammenarbeit mit der "Linie 5" haben sich die Verantwortlichen bedankt.

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