Bochums Stadtkämmerin Eva-Maria Hubbert im Sommergespräch

Kämmerin der Stadt Bochum spricht über Coronafolgen, Hochwasserschäden und Digitalisierung. Mehr zu diesen Themen lest ihr hier.

Bochums Stadtkämmerin Eva-Maria Hubbert am Rathaus
© Dietmar Wäsche / Funke Foto Services

Eva-Maria Hubbert: Covid-Isolierungsgesetz und die Folgen

Die Stadt Bochum hat im letzten Jahr 55 Millionen Euro weniger eingenommen als geplant. Zum Beispiel ist weniger Gewerbesteuer eingenommen worden als gedacht. Einrichtungen wie der Tierpark Bochum mussten in der Corona-Zeit besonders intensiv unterstützt werden. Den wahren Preis für die Pandemie muss die Stadt Bochum aber erst in den nächsten Jahren zahlen. Noch dürfen die durch Corona verursachten Mehrkosten aus dem Jahresabschluss heraus gerechnet werden. Das „Covid-Isolierungsgesetz“ der Landesregierung sei deshalb Fluch und Segen zugleich. Das hat uns Stadtkämmerin Eva-Maria Hubbert gesagt. Ob alle angefallenen Kosten wirklich und in vollem Umfang an das Land NRW zurückgezahlt werden müssen, will Bochums Kämmerin noch klären lassen. Das Covid-Isolierungsgesetz gilt bisher nur noch für das laufende Jahr. Es wird aber 2022 bei der Haushaltplanung der Stadt Bochum berücksichtigt. 

Stadtkämmerin: Hilfe für Bochumer Flutopfer

Auch zwei Wochen nach dem Hochwasser der Ruhr ist noch nicht klar, wie hoch die in Bochum entstandenen Schäden sind. Das wird im Moment noch alles geprüft und ausgewertet, hat uns Stadtkämmerin Eva-Maria Hubbert gesagt. Dass Land habe aber 500-tausend Euro Soforthilfe an die Stadt Bochum überwiesen. Das Geld soll verwendet werden, um zerstörte Infrastruktur wiederaufzubauen. Wenn ihr selbst vom Hochwasser betroffen seid, könnt ihr Unterstützung bekommen. Hochwasserhilfen vom Land könn ihr per Mail an soforthilfeantrag@bochum.de beantragen. Ihr könnt auch einen Brief an die Bezirksverwaltungsstelle Bochum-Südwest an der Hattinger Straße 239 schreiben.

Digitalisierung im Bürgerservice Bochum

In vielen Branchen und Bereichen hat die Corona-Pandemie die Digitalisierung beschleunigt – beim Bürgerservice der Stadt Bochum nutzen aber bisher nur wenige Menschen die angebotenen Möglichkeiten. Für viele Dienstleistungen der Stadt Bochum ist es gar nicht mehr nötig, persönlich vorbeizukommen. Das sagt die zuständige Dezernentin Eva-Maria Hubbert. Allerdings müsstet ihr dafür vorher die Online-Funktionen eures Personalausweises freischalten. Und da liegt das Problem, sagt Hubbert: Das machen zu wenige Menschen in Bochum. Für die, die dieses Angebot nicht nutzen können oder wollen, wird aber auch an analogen Alternativen gearbeitet. Zum Beispiel wird konkret an der Idee eines „Bürgerkoffers“ gearbeitet. Ältere Menschen, die nicht mehr mobil sind, können mit dem Koffer bald zuhause besucht werden. Dann könnten notwendige Anträge oder Dokumente fälschungssicher zu Hause ausgefüllt werden. Die Stadt Bochum hofft, dass die ersten Koffer bereits nach den Sommerferien ausgeliefert werden und dann schnell eingesetzt werden können. 

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