Corona in Bochum: So geht es dem Einzelhandel

Der Einzelhandel in Bochum hat unter der Corona-Pandemie gelitten. Oft waren die Geschäfte über Wochen und Monate geschlossen. Wie viele Geschäfte in Bochum tatsächlich langfristig über Corona hinweg schließen mussten und wie es den Einzelhändler:innen in Bochum heute geht, lest ihr hier.

 Leere Innenstadt - Kortumstraße
© Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Services

Bochum: Geschäfte machen weiterhin weniger Umsatz

Das große Ladensterben in der Bochumer Innenstadt ist ausgeblieben. Das zeigt zumindest eine Bilanz der Initiative Bochumer City. Von den rund 120 Mitgliedern musste keines corona- oder lockdownbedingt das Geschäft schließen. Obwohl in der Innenstadt mittlerweile wieder mehr Besucher:innen sind und Geschäfte seit längerer Zeit wieder offen haben, kommen die Umsätze der Bochumer Einzelhändler allerdings noch nicht ganz hinterher. Immer noch liegen sie rund 10-20 Prozent hinter den Umsätzen von 2019. Trotzdem kaufen die Bochumerinnen und Bochumer viel in der Innenstadt ein, sagt Christina Wiciok, die Leiterin der Initiative Bochumer City:

"Was man jetzt extrem sieht, ist, dass die Stammkunden ihren Geschäften absolut die Treue halten. Jetzt sogar viel mehr als vorher. Daran sieht man, dass Online-Handel nicht alles ist."

In der Bochumer Innenstadt sind sogar vereinzelt Geschäfte dazu gekommen. Darunter sind auch einige, die erst während Corona geöffnet haben.

Corona: Einzelhändler:innen in Bochum kritisieren Kommunikation

Die Initiative Bochumer City kritisiert die Kommunikation rund um Corona-Bestimmungen für Bochumer Einzelhändler. Das sagt Christina Wiciok im Radio Bochum-Interview:

"Am Ende hatte der Handel auch ganz häufig das Gefühl, dass immer alles auf ihren Schultern ausgetragen wurde. Dann gingen die Inzidenzen wieder hoch und dann wurde wieder geschlossen und dann mit Test und ohne Test und geimpft und nicht geimpft. Es war ein einziges Chaos. Auch die Kunden wussten irgendwann nicht mehr, was darf ich wo und wann."

Einzelhandel in Bochum: Not macht erfinderisch

Viele Bochumer Einzelhändler:innen sind während Corona erfinderisch geworden, um ihr Geschäft weiterführen zu können. Der Haushaltsladen Winkelmann zum Beispiel hat vorbestelle Ware auf einen Wagen vor dem Geschäft gelegt. Vieles lief auch telefonisch ab, Winkelmann hat seinen Kund:innen die Ware auch teilweise vor die Tür gebracht. Dazu waren viele Vermieter:innen auch nett und haben die Miete teilweise oder auch ganz ausgesetzt. Viele Geschäfte haben während der Corona-Pandemie auch einen Online-Handel etabliert. Wiciok meint, dass viele Händler:innen lernen mussten, dass Online-Handel dazugehört. Der würde den stationären Handel aber nicht ersetzen.

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