Demonstration gegen Rechts in Bochum

Bochum geht am Freitagabend (19.01.) auf die Straße gegen Rechts. Die Polizei erwartet mindestens 1000 Demonstrierende. Wer die Demonstration unterstützt und was verschiedene Bochumer Parteien und Initiativen dazu sagen, lest ihr hier.

© Vladimir Wegener / FUNKE Foto Services

Demo in Bochum mit über 1000 Menschen erwartet

Am Freitagabend (19.01.) gibt es in Bochum eine Demonstration gegen Rechts, im Besonderen gegen die AfD. Dazu hatte ursprünglich die Bochumer Antifa und die Bochumer Seebrücke aufgerufen. Viele Bochumer Institutionen schließen sich dem an: Die Caritas, verdi, die Nachbarschaftsinitiative Ehrenfelder Miteinander, Omas gegen Rechts und religiöse Gemeinschaften. Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche sowie die jüdische und muslimische Gemeinde beteiligen sich.

"Wir hoffen, dass sich möglichst viele Bochumerinnen und Bochumer am Freitag bewegen lassen, auf die Straße zu gehen. Zuerst aufgerufen hatte die Antifa, mit der wir sonst nicht so verbunden sind als Kirchen. Aber in dieser Situation, in der wir jetzt sind, müssen wir alle zusammen und miteinander deutlich machen: Sowas wie die AfD, das wollen wir hier nicht, nicht in Bochum und nicht in Deutschland." - Superintendent Gerald Hagmann

Auch immer mehr Parteien schließen sich der Demonstration an. So sind zum Beispiel bei der Demonstration in Bochum auch die Grünen, die SPD und die FDP mit dabei.

,,Wir sind wirklich schockiert und empört und gegen diese menschenverachtende Ideologie werden wir uns wehren.'' - SPD-Landtagsabgeordneter Serdar Yüksel 

Es gibt aber auch Parteien wie die FDP bspw. die sich von den Forderungen der Antifa, Rassismus zeitgleich mit dem Kapitalismus zu bekämpfen, abgrenzen. Daher ruft die FDP nicht direkt zur Teilnahme an der Demonstration auf, betont aber auch, dass es um die Sache geht und sie die Demonstration deswegen privat mit ihrer Anwesenheit unterstützen werden. Zeitgleich fordert Leon Beck von der FDP Bochum auch eine Veränderung auf politischer Ebene:

,,Wir müssen als Politik noch besser darin werden, Probleme zu lösen, die die Menschen umtreiben und dafür zu sorgen, das noch weniger Menschen die AfD wählen wollen.'' - Leon Beck, FDP

Hintergrund ist eine veröffentlichte Recherche vom Netzwerk Correctiv über ein Geheimtreffen von Rechtsradikalen. Dabei haben unter anderem auch AfD-Politiker darüber gesprochen, Millionen Menschen aus Deutschland zu vertreiben. Auch in umliegenden Städten wie Köln, Essen und Duisburg sind in den letzten Tagen Tausende Menschen auf die Straße gegangen. Die Demonstration startet morgen Abend um 19 Uhr am Bochumer Hauptbahnhof. Die Polizei rechnet schon ab 18.30 Uhr mit Verkehrsbeeinträchtigungen und sieht sich personell gut aufgestellt, die Demo zu begleiten.

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