Entführung aus Bochum: Zusammenhang mit Drogenmilieu?

Am Freitagnachmittag (05.07.) konnte die Polizei Köln mithilfe des Spezialeinsatzkommandos (SEK) die am Morgen in Bochum entführten Menschen aus einem Haus in Köln-Rodenkirchen befreien. Dabei wurden auch vier Tatverdächtige, die vermutlich in die Entführung verwickelt waren, festgenommen. In der folgenden Nacht und am Samstagmorgen wurden sechs weitere Wohnungen durchsucht und noch einmal zwei Verdächtige festgenommen. Nach jetzigem Erkenntnisstand fand die Entführung im Bereich der Organisierten Kriminalität im Drogen-Milieu statt.

Die Entführung hängt wohl mit einem größeren Drogengeschäft zusammen. Darauf lassen personelle Verbindungen der Geiseln und der sechs festgenommenen Tatverdächtigen schließen. Bei dem Geschäft sollen Betäubungsmittel im Wert eines Millionenbetrages unterschlagen worden sein. Die Polizei Köln ermittelt jetzt. Die Tatverdächtigen sind zwischen 22 und 29 Jahre alt und könnten laut Polizei und Staatsanwaltschaft auch mit drei Explosionen an Kölner Mehrfamilienhäusern zu tun gehabt haben. Weitere Explosionen hat es außerdem in Duisburg und Engelskirchen gegeben. Ein weiterer Zusammenhang mit einer Explosion in Solingen wird ebenfalls geprüft. Gegen fünf Tatverdächtige steht der Verdacht der gemeinschaftlichen Geiselnahme und der gefährlichen Körperverletzung.

Auch wenn die zwei in Bochum entführten Geiseln in Köln befreit werden konnten, gehen auch in Bochum die Ermittlungen weiter. So hat die Polizei Bochum am Samstag (06.07.) den Bereich Im Stengelken/Westheide in Langendreer abgesperrt. Dort laufen Ermittlungen zu dem Fall.