Evangelisches Johanneswerk kritisiert Pflegereform

Das Evangelische Johanneswerk, das in Bochum mehrere Pflegeheime betreibt, kritisiert die Pflegereform als Augenwischerei

© FUNKE Foto Services / Dietmar Wäsche

Pflege bleibt bei uns in Bochum auch nach der Pflegereform ein Armutsrisiko. Das sagt das evangelische Johanneswerk, das in Bochum mehrere Pflegeheime betreibt. Die finanzielle Entlastung für die Betroffenen, die noch von der alten Großen Koalition beschlossen worden sei, sei eigentlich gar keine. Das, was weniger bezahlt werden soll, wird durch den erhöhten Personalbedarf wieder aufgeschlagen. Eine Personalaufstockung sei nämlich schon beschlossen, die Kosten würden auf die Bewohner abgewälzt.

Vergünstigungen betreffen nur Wenige

Die Vergünstigungen greifen zudem erst nach Jahren im Pflegeheim. Das würden die allermeisten Bewohner aber gar nicht mehr erleben, sagte uns der Geschäftsführer des Johanneswerks, Bodo de Vries. Das Evangelische Johanneswerk fordert deswegen einen einheitlichen Betrag für alle. Der soll bei rund 600 Euro liegen. Damit Pflege für alle bezahlbar und auch berechenbar bleibt. So aber komme die Reform nur bei den Wenigsten an.

NRW hat die höchsten Pflegekosten

Das evangelische Johanneswerk rechnet damit, dass schon im nächsten Jahr bei den Kosten alles wieder beim alten sei. Im Moment liegt die Zuzahlung bei einem Heimplatz in NRW bei rund 2500 Euro. Das ist der höchste Wert in ganz Deutschland.

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