Feuerwehr Bochum zu Rettungsdienst-Reform

Die Feuerwehr Bochum äußert sich zu der geplanten Reform zur Entlastung der Rettungsdienste. Die hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Anfang September vorgestellt. Die Feuerwehr Bochum sieht gute Ansätze, übt aber auch Kritik an den Vorschlägen.

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Feuerwehr Bochum begrüßt bessere Vernetzung der Leitstellen

Die Feuerwehr Bochum sieht die Reformvorschläge zur Entlastung der Rettungsdienste zwiegespalten. Die bessere und schnellere Vernetzung von Leitstellen sei wichtig. Mit der Leitstelle in Herne würde die Bochumer Feuerwehr das auch schon umsetzen. Insbesondere zum Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung, aber auch zu anderem Leitstellen hätte sie aber gerne noch schnelleren Kontakt. Eine bessere Vernetzung der Leitstellen würde die Feuerwehr in Bochum auch schon länger fordern.

Feuerwehr Bochum übt Kritik zu Reformvorschlägen

Andere Punkte sieht die Feuerwehr in Bochum kritisch. Zum Beispiel die geplante längere Ausbildungszeit für Rettungssanitäter.

"In dem Entwurf sind aber auch Punkte genannt, wie z.B. die verlängerte Ausbildungszeit für Rettungssanitäter, die erneut einen noch höheren Personalbedarf erzeugen, was derzeit im Bereich Rettungsdienst kaum möglich erscheint." - Feuerwehr Bochum

Für die Feuerwehr Bochum ist weiterhin ein Problem, dass viele Notrufe keine Notfälle seien. Das würde viel zur starken Belastung im Rettungsdienst beitragen. Mit rund 100 Einsätzen im Rettungsdienst pro Tag sind die Einsatzzahlen in Bochum seit Jahren hoch und sie steigen weiter. Eine Besserung scheint nicht einzutreten. In vielen Fällen bräuchten Patient:innen keinen Rettungswagen, sondern könnten auch den ärztlichen Notdienst aufsuchen. Die Feuerwehr Bochum wünscht sich deshalb mehr Aufklärung darüber, dass es einen Unterschied zwischen der Notrufnummer (112), der Nummer zur Krankenbeförderung (19222) und zum ärztlichen Bereitschaftsdienst (116117) gibt. Das könnte langfristig Entlastung im Rettungsdienst bringen.

"Dafür ist selbstverständlich eine Verbesserung der bürgerlichen Selbsthilfe nötig, die ein Stückweit bereits in der Stellungnahme der Regierungskommission aufgenommen ist." - Feuerwehr Bochum

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