Hausbesetzung in Bochum-Hamme

In Bochum-Hamme wird aktuell ein schon lange leerstehendes Gebäude besetzt. Die Besetzer:innen möchten dort einen selbstbestimmten und offenen Raum entstehen lassen. Die Polizei Bochum weiß von der Besetzung und hat sich nach eigenen Angaben am Wochenende gegen eine Räumung entschieden.

Haus aus dessen Fenstern Plakate hängen
© Radio Bochum

Ehemaliges Wohnheim in Bochum-Hamme besetzt

In Bochum-Hamme findet aktuell eine Hausbesetzung statt. Betroffen ist das schon lange leerstehende Gebäude in der Haldenstraße. Zeitweise hätte auch eine Mahnwache stattgefunden, die von bis zu 100 Teilnehmer:innen unterstützt wurde. Die Polizei weiß von der Hausbesetzung. Sie ist auch am Samstag (15.10.) mithilfe der Feuerwehr in das besetzte Haus eingedrungen. Die Polizei sagt, sie habe sich die Gefahrenlage angeguckt und entschieden, nicht zu räumen. Das Gebäude gehört mittlerweile der Diakonie. Mit der steht die Polizei aktuell in engem Austausch.

Hausbesetzung in Bochum-Hamme: Reaktion des Besitzers

Die Gruppe von Besetzer:innen möchte das Gebäude in Bochum-Hamme übernehmen und dort einen offenen Raum für Kreativität entstehen lassen. Vielleicht mit einer Küche für alle und Räumen für Selbstorganisation.

“Wir freuen uns, dass die Polizei uns das Gebäude letztendlich doch überlassen hat. Nun heißt es: Arme hochkrempeln, das Haus und den Garten aufräumen und dann wird hier Leben reinkommen! Das Haus und den Garten können wir vielfältig nutzen, sowohl als Treffpunkt für Gruppen, zum gemeinsamen Gärtnern und Werkeln oder auch als künstlerischer Freiraum." - Aktivistin Jessi

Die Diakonie hatte andere Pläne für dieses und das Nachbargrundstück. Ihr gehört das nun besetzte Haus seit April. Sie wollte die Gebäude auf den Grundstücken abreißen und dann Wohnungen für Menschen mit Behinderungen bauen. Trotzdem hoffen die Hausbesetzer:innen auf Verhandlungen mit der Diakonie.

"Dass die bereit sind, sich unsere Forderungen anzuhören, sich der Problematik anzunehmen, auch zu sehen, dass das was wir hier schaffen, ein sozialer Treffpunkt und ein Raum für das ganze Viertel ist und auch sieht, wie viel Solidarität wir von allen Seiten hier in der Nachbarschaft erfahren." - Aktivistin Jessi

Ob die Diakonie bereit ist mit den Aktivist:innen zu verhandeln, ist noch unklar. Auf Anfrage von Radio Bochum wollte sich die Diakonie nicht weiter äußern. Das Thema sei ihnen noch zu frisch.

Die prägnantesten Aussagen von Aktivistin Jessi, die die Gruppe der Besetzer:innen öffentlich vertritt, hört ihr hier:

© Radio Bochum

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