Jugendpsychiatrie in Bochum-Linden gerettet

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bochum-Linden wird übergangslos weitergeführt. Das “Zentrum für seelische Gesundheit” aus Bottrop übernimmt die Klinik vom Helios-Konzern.

Kinder- und Jugendpsychiatrie Bochum-Linden
© Dietmar Wäsche / Funke Foto Services

Jugendpsychiatrie in Linden wechselt im Juni den Betreiber

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bochum-Linden ist gerettet. Schon zum 1. Juni übernimmt das “Zentrum für seelische Gesundheit” aus Bottrop übergangslos alle bisherigen Therapieangebote. Die ZNS-Gruppe wird auch alle aktuell Beschäftigten übernehmen. Der bisherige Betreiber Helios hatte Ende letzten Jahres überraschend angekündigt, sich aus Linden zurückzuziehen. Seitdem war um den Erhalt der wichtigen Fachklinik gekämpft worden. 

Infos zum neuen Träger der Jugend-Psychiatrie in Bochum

Neuer Träger der seit 1994 von der Helios St. Josefs-Hospital GmbH getragenen Kinder- und Jugendpsychiatrie wird das Zentrum für seelische Gesundheit (ZNS) Bottrop. Die ZNS-Gruppe wird alle Beschäftigten aus Bochum-Linden übernehmen. Ursprünglich als Gemeinschaftspraxis für Neurologie gegründet, hat sich das Zentrum mit Sitz in Bottrop seit seiner Gründung vor 40 Jahren schnell entwickelt und zu einem wichtigen Versorger im Ruhrgebiet für Menschen mit psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen erweitert.  

Mit dem ZNS übernimmt ein regional verwurzelter Träger, der über langjährige Erfahrung in der Behandlung von psychischen und neurologischen Patienten verfügt. Darüber hinaus haben uns in den zurückliegenden Wochen die ambitionierte Umsetzung und die guten Ideen beeindruckt. Hervorheben möchte ich auch die sehr konstruktive Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung und dem MAGS.

Regionalgeschäftsführer Reiner Micholka  

Statement der jetzigen Geschäftsführung

Wir freuen uns sehr, dass unsere fortgesetzten Bemühungen zu einem für alle Seiten guten Ergebnis führen. Dies schafft Versorgungssicherheit für Kinder und Jugendliche und neue Perspektiven für unsere Mitarbeitenden, die sich gerade in der Zeit der Ungewissheit sehr für den Erhalt ihrer Klinik und Kontinuität für betroffene Familien eingesetzt haben. Dafür möchte ich dem ganzen Team meinen großen Dank aussprechen.

Klinikgeschäftsführerin Claudia Meßthaler. 

Und das sagt der neue Träger

Wir verstehen diese Erweiterung durch die Kinder- und Jugendpsychiatrie Bochum als sinnvolle und logische Ergänzung zu unserem bisherigen Angebot, das sich heute ausschließlich an Erwachsene wendet. Gemeinsam mit den neuen Kolleginnen und Kollegen wollen wir auf vorhandenen Konzepten aufsetzen und neue entwickeln.

Dr. Christian Utler, Geschäftsführer des Zentrums für seelische Gesundheit


Weiterbehandlung von Patient:innen wichtig

Jugendliche, die in psychiatrischer Behandlung sind, könnten ab 18 Jahren in der Regel nicht mehr von Kinder- und Jugendtherapeuten betreut werden. Das führe häufig zu zeitlichen Brüchen in der Behandlung. Die Behandlung der Jugendlichen könne jetzt nahtlos weitergehen, und dies in Strukturen, die für die Patientinnen und Patienten bekannt und gewohnt sind. Dr. Utler ist promovierter Facharzt und Psychotherapeut. Er ist bereits seit vielen Jahren in die Führung und Leitung von Gesundheitseinrichtungen eingebunden. Diese fundierte Sicht auf die Patientenversorgung prägt das Zentrum für seelische Gesundheit, dem ein Beirat angeschlossen ist, dem hochrangige Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Medizin angehören. 

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