Kältekonzept: Hilfen für Wohnungslose in Bochum

Bei den kalten Temperaturen gibt es auch in diesem Jahr wieder mehrere Hilfen für wohnungslose Menschen in Bochum. Dennoch übernachten einige Menschen nachts draußen. Was ihr machen könnt, wenn ihr eine Person draußen antrefft und besorgt seid, lest ihr hier.

© Johannes Hoppe Radio Bochum

Wie helfe ich Wohnungslosen in Bochum?

Wenn ihr eine wohnungslose Person nachts draußen antrefft und besorgt seid, solltet ihr die Person zunächst ansprechen. Falls das nicht möglich ist oder ihr euch unsicher seid, könnt ihr die Polizei über die Notfallnummer 110 informieren. Bei akuter gesundheitlicher Gefährdung solltet ihr den Rettungsdienst der Feuerwehr unter der Notfallnummer 112 alarmieren.

Übernachtungsmöglichkeiten für wohnungslose Menschen in Bochum

Übernachtungsmöglichkeiten der Wohnungslosenhilfe der Inneren Mission gibt es am Fliednerhaus hinter dem Ruhrstadion. Wenn es da voll ist, gibt es noch Plätze im Christophorushaus in der Innenstadt sowie in der Von-der-Recke-Schule in Hamme. Bei extremer Kälte ab ca. -10 Grad wird auch ein Bahnhof offengehalten. Laut der Stadt Bochum gibt es damit genug Möglichkeiten, sodass niemand im Freien schlafen muss. Die Angebote und Anlaufstellen sind laut Stadt aber auch den meisten Menschen bekannt. Ganzjährig sind auch Streetworker:innen unterwegs, um an bekannten Plätzen Menschen auf die Angebote aufmerksam zu machen. Die Evangelische Stiftung „Overdyck“ bietet zudem eine Notschlafstelle für Jugendliche von 14 bis 21 Jahren in der Castroper Straße 1a an. Täglich ist dort ab 20:00 Uhr geöffnet.

Essensangebote und Tagesaufenthalte für Wohnungslose in Bochum

Essensmöglichkeiten für wohnungslose Menschen in Bochum gibt es zum Beispiel von der Bochumer Suppenküche hinter dem Ruhrstadion. Immer montags bis freitags von 11:00 – 13:00 Uhr. Gäste bekommen zudem zusätzliche Lebensmittel zur Selbstversorgung. Auch der Arbeiter-Samariter-Bund bietet abends Essen direkt am Hauptbahnhof an.

Weitere Tagesaufenthalte für wohnungslose Menschen gibt es in Bochum hier:

  • Tagesaufenthalt an der Henriettenstr. 36. Angeboten durch die Wohnungslosenhilfe der Inneren Mission – Diakonisches Werk Bochum e.V. Die Öffnungszeiten: Montags, dienstags, donnerstags und freitags 9:00 bis 16:00 Uhr, mittwochs 9:00 bis 13:00 Uhr. Samstags wird von 09:00 bis 13:00 Uhr ein Aufenthalt mit Frühstück im Fliednerhaus angeboten.
  • Für Frauen gibt es die Beratungsstelle „Frauen in Not“ in der Uhlandstr. 8a. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9:00 bis 13:00 Uhr.
  • Tagensaufenthalt mit Frühstück und Mittagessen in der Sommerdellenstraße 26: Das bietet der Wattenscheider Mittagstisch des Diakoniewerks Gelsenkirchen und Wattenscheid e.V. dort montags bis samstags von 9:00 bis 14:00 Uhr an. 
  • Tagesaufenthalt für junge Menschen von 14-25 Jahren bietet die Kontakt- und Beratungsstelle Sprungbrett (Ferdinandstraße 36) von montags bis freitags 12:00 bis 15:00 Uhr an.
  • Die Propsteipfarrei St. Peter und Paul bietet mit der Bahnhofsmission Aufenthalte in der Kirche (Untere Marktstraße 15), montags bis freitags von 09:00 bis 14:00 Uhr, an. In der Propsteikirche gibt es im Winter auch sonntags von 13 – 17 Uhr warme Getränke und Snacks. Neben
  • An der Pauluskirche in der Innenstadt gibt es dienstags bis freitags Kirchencafé von 14:00 bis 17:00 Uhr.

Weitere Hilfen gegen Kälte in Bochum

Es gibt noch einige weitere Hilfen gegen die Kälte:

  • "KälteEngel" mit mobiler Versorgung durch die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., donnerstags von 19:00 bis 21:00 Uhr am Bochumer Hauptbahnhof.
  • Mit dem Versorgermobil "Susi" bietet der Arbeiter-Samariter-Bund e.V. OV Bochum auch eine mobile Versorgung von warmen Mahlzeiten und Heißgetränken von November-März an, dienstags von 18:30 bis 20:00 Uhr am Hauptbahnhof
  • Das DRK Wattenscheid hat einen Kältebus für Bochum und Wattenscheid. Dort wird sich um hilfsbedürftige Wohnungslose im Stadtgebiet gekümmert. Im Einsatz ist er von Oktober bis März bei Temperaturen ab 0°C. Ab ca. 18 Uhr fährt der Bus durch Wattenscheid und Bochum, insgesamt an 30 Stationen. Dort gibt es heißen Tee, Kaffee und bei Bedarf Schlafsäcke, Isomatten, Decken, Hygieneartikel, Winterkleidung, warme Snacks sowie medizinische Versorgung kleinerer Wunden.

Bodo: Einige Problematiken für wohnungslose Menschen

Für den Obdachlosenhilfe-Verein Bodo sind die Hilfen wie Schlafunterkünfte und mobile Kältehilfen wichtig, um Obdachlose durch den Winter zu begleiten. Er sieht aber auch Problematiken, die für die Obdachlosen entstehen und die sie manchmal davon abhalten, zum Beispiel in den Unterkünften zu übernachten.

"Man muss auf engem Raum mit anderen Leuten umgehen. In Übernachtungsstellen oder in Notunterkünften treffen dann auch oft viele Krisen aufeinander. Vielleicht gibt es auch noch eine Suchtproblematik. Dann ist zum Beispiel Alkohol in der Unterkunft nicht erlaubt. In manchen Unterkünften sind auch Hunde nicht erlaubt. Sodass Menschen dann sich von einem Hund, der ja oft auch ein treuer und ein wichtiger Weggefährte ist, nicht trennen wollen." - Alexandra Gerhardt, Redakteurin Bodo e.V.

Gleichzeitig sollte es für die Stadt zum Beispiel nicht das Ziel sein, dass Menschen von solchen Kältehilfen abhängig sind.

"Wir finden trotzdem, dass die eigene Wohnung das Ziel sein muss. Oder mindestens bei den Temperaturen niedrigschwellige zentrale Unterbringungen, auch Orte, Räume, in denen man sich aufwärmen kann." - Alexandra Gerhardt, Redakteurin Bodo e.V.

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