Katholikenrat Bochum und Wattenscheid übt Kritik an neuen Plänen im Bistum Essen

Der Katholikenrat Bochum und Wattenscheid hat mit gemischten Gefühlen auf die Umstrukturierungspläne des Bistums Essen reagiert. Diese sehen eine stärkere Bündelung und Vernetzung der katholischen Kirchen, auch in Bochum, vor.

Gottesdienst in der Probsteikirche St. Gertrud in Bochum Wattenscheid
© Gero Helm / FUNKE Foto Services

Katholikenrat Bochum und Wattenscheid: Kirche muss weiterhin vor Ort präsent sein

Der Bochumer und Wattenscheider Katholikenrat sieht sowohl positive als auch negative Aspekte bei den Plänen zur Umstrukturierung im Bistum Essen. Im Mai hatte das Bistum Essen Reformvorschläge gemacht mit dem Ziel, die Kräfte der einzelnen Institutionen in den Städten zu bündeln und somit als ein kirchlicher Akteur zu agieren. Ein Vorschlag brachte eine Zusammenlegung von allen katholischen Gemeinden in den Städten ins Spiel. In Bochum gibt es derzeit fünf katholische Gemeinden. Diese würden dem Vorschlag nach nur noch in einer gemeinsamen katholischen Gemeinde Bochum aufgehen. 

Mitgliederschwund zwingt Kirchen auch in Bochum zum Umdenken

Das Bistum Essen begründet die Reformvorschläge vor allem mit dem anhaltenden Mitgliederschwung in der katholischen Kirche und dem daraus resultierenden geringeren Ertrag aus den Kirchensteuern. Deshalb will das Bistum die Arbeit vor Ort gebündelter und zielgruppenorientierter umsetzen. Jedoch soll es auch weiterhin ein erreichbares Angebot von regulären und besonderen Gottesdiensten wie z.B. Hochzeiten geben. Der Katholikenrat Bochum und Wattenscheid lobt grundsätzlich die Bemühungen des Bistums. Besonders die Bündelung von Angeboten wird befürwortet. Jedoch warnt der Rat auch vor einem Verschwinden der Kirchen aus den Stadtteilen und einer geringeren Präsenz vor Ort. Dies sei auch eine Sorge bei den Gläubigen, so der Rat. 

Rat beklagt Fehlen von Digitalisierung und Ökumenischer Zusammenarbeit

Des weiteren beklagt der Katholikenrat, dass in der bisherigen Konzeption weder die Digitalisierung noch der Ausbau der Internet-Seelsorge thematisiert wird. Dabei seien nach Untersuchungen der Katholischen Fernseharbeit rund die Hälfte der Gläubigen medial mit den Gemeinden verbunden. Außerdem fehlt dem Katholikenrat die Möglichkeit einer Ausweitung der ökumenischen Zusammenarbeit. In Bochum und Wattenscheid habe der Katholikenrat bereits Bemühungen um eine stärkere Kooperation mit der evangelischen Kirche und der Stadt bezüglich einer gemeinsamen Nutzung kirchlicher Immobilien und gemeinsamer pastoraler Angebote unternommen. 

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