Laumann stellt Pläne vor - Krankenhäuser in NRW vor Änderungen

In NRW soll im kommenden Jahr die Krankenhauslandschaft reformiert werden.

Die Krankenhäuser in NRW müssen sich umstellen. Einige werden vermutlich schließen müssen. Seit Jahren wird in NRW an einer Reform der Krankenhäuser gefeilt. NRW-Gesundheitsminister Laumann ist der Meinung, dass es besser ist, wenn sich die Krankenhäuser auf bestimmte Eingriffe spezialisieren. Nordrhein-Westfalen ist das bisher einzige Bundesland, das so etwas plant. Jetzt hat Karl-Josef Laumann in Düsseldorf einen Zeitplan für die Reform vorgestellt.

Wieso ist die Reform überhaupt nötig?

Sie ist nötig, weil alle Erkenntnisse zeigen, dass je häufiger ein Eingriff in einem Krankenhaus stattfindet - zum Beispiel das Einsetzen einer Knieprothese - desto besser ist die Qualität. Aus diesem Grund will Gesundheitsminister Laumann, dass nicht mehr jedes Krankenhaus alles anbietet, sondern es reicht, wenn sich in NRW die Häuser auf bestimmte Leistungen spezialisieren. Ausnahmen sind klassische Bereiche, wie Innere Medizin und Intensivmedizin. Das erhöht nicht nur die Qualität, so die Begründung, sondern spart auch noch Geld.

Unklarheiten bei Krankenhausschließungen

Es werden Krankenhäuser schließen müssen. Allerdings ist noch unklar, in welchem Umfang. Das diskutieren die Krankenhausbetreiber zusammen mit den Krankenkassen und den Ärztekammern aus. Minister Laumann verspricht jedenfalls, dass für 90 Prozent der Bevölkerung ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Versorgung auf jeden Fall innerhalb von 20 Autominuten erreichbar bleiben soll. Das Problem für die Krankenhäuser ist, dass wenn sie bestimmte Leistungen nicht mehr anbieten dürfen, ihnen auch die Einnahmen fehlen und auf lange Sicht schließen müssen.

Abfrage startet im September

Ab September erhalten alle Krankenhäuser inklusive der Unikliniken in NRW Unterlagen, auf denen sie belegen müssen, dass sie bestimmte Eingriffe häufig genug machen. Dafür haben sie sechs Wochen Zeit. Danach beginnen spätestens im November die Verhandlungen zwischen den Krankenkassen, den Ärztekammern, den Krankenhausbetreibern und der Pflegekammer. Und spätestens ein halbes Jahr später soll feststehen, welches Krankenhaus welchen medizinischen Aufgabenbereich übernimmt. Im Streitfall entscheidet das Ministerium. Und spätestens in zwei Jahren soll der neue Krankenhausplan dann auch komplett umgesetzt sein. 

Autor: José Narciandi

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