Mehr Angriffe von Rechten in Bochum

In Bochum gab es 2023 einen Zuwachs an Vorfällen rechter Gewalttaten. Das ergab eine Erfassung von zwei Beratungsstellen in NRW.

Bunter Briefkasten am besetzen Haus in der Haldenstraße in Bochum-Hamme
© Besetzertruppe "Haldi 47"

Zehn rechte Angriffe mehr in Bochum 2023

19 Angriffe rechter Gewalt hat es in Bochum im letzten Jahr gegeben. Das ergab eine Erfassung der Opferberatung Rheinland und der Betroffenenberatung "Back Up" in Dortmund. Das sind zehn Angriffe mehr als im Jahr 2022. Beide Beratungsstellen haben Zahlen für ganz NRW vorgelegt. Die meisten Angriffe in Bochum waren rassistisch motiviert oder Angriffe gegen politische Gegner*innen. Damit meinen die Beratungsstellen unter anderem Angriffe auf Aktivist*innen, Journalist*innen oder Politiker*innen und deren Parteibüros.

Angriff auf alternatives Wohnprojekt in Bochum

Als Beispiel für einen Angriff gegen politische Gegner*innen nannte die Beratungsstelle "Back Up" einen Vorfall in Bochum-Hamme im vergangenen März. Dort wurde das alternative Wohnprojekt "Haldi 47" mehrmals von einer Gruppe Neonazis angegriffen. Die Gruppe hatte rechte Sticker an das Haus geklebt, es beschmiert und dort auch Fenster eingeschmissen. Bei einem weiteren Angriff wurde ein Aktivist mit einer Waffe bedroht und mit Pfefferspray angegriffen. Die Dunkelziffer rechter Angriffe sei aber noch wesentlich höher, so die Beratungsstellen. In ganz NRW gab es im vergangenen Jahr 355 Fälle rechter Gewalt mit 452 betroffenen Personen.

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