Mieterverein Bochum: So sparen wir bei der Nebenkostenabrechnung

Zu Ende des letzten Jahres lagen bei vielen von uns die Nebenkostenabrechnung im Briefkasten. Der Mieterverein Bochum weist dabei darauf hin, dass die oft fehlerhaft sind. Das heißt viele von uns müssen vielleicht weniger oder sogar gar nichts zahlen. Mehr Tipps, wie ihr eure Nebenkostenabrechnung überprüfen könnt, lest ihr hier.

Die Antragstellung für eine energetischen Fachplanung und Baubegleitung, erfordert die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten.
© Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Nebenkostenabrechnung könnten deutlich höher ausfallen

Bei vielen von uns könnte die Nebenkostenabrechnung aus 2022 deutlich teurer werden als vorher. Das liegt an den gestiegenen Kosten in letzten Jahren. Der Mieterverein Bochum weist deswegen darauf hin, die Nebenkostenabrechnung vor dem Bezahlen nochmal genau zu prüfen. Laut Mieterverein Bochum sei in Deutschland fast jede zweite Nebenkostenabrechnung fehlerhaft.

Das sind die häufigsten Fehler bei der Nebenkostenabrechnung

Abrechnung zu spät geschickt

Ein häufiger Fehler ist auch, dass die Nebenkostenabrechnung zu spät geschickt wurde. Das heißt, wenn jetzt am vergangenen 31. Dezember 2023 noch keine Nebenkostenabrechnung für das Jahr 2022 bei euch eingegangen ist, dann müsst ihr die zum Beispiel nicht mehr zahlen, habt aber bei einem Guthaben nach wie vor Anspruch auf die Auszahlung Eine Nebenkostenabrechnung muss spätestens zwölf Monaten nach Ende des Abrechnungszeitraums vorgelegt werden.

Nebenkosten nicht im Mietvertrag

Außerdem lohnt sich auch genau durchzulesen, welche Nebenkosten bei der Abrechnung genau aufgelistet sind. Dabei passieren nämlich auch oft Fehler. Grundsätzlich dürfen nur die Betriebskosten abgerechnet werden, die auch mietvertraglich vereinbart sind.

Gerade bei älteren Mietverträgen größerer Wohnungsunternehmen sind aber nicht alle gesetzlich zulässigen Kostenarten im Vertrag geregelt. Trotzdem legen viele Unternehmen immer alle Kosten auf alle Mieterinnen und Mieter um. Deshalb sollte der Mietvertrag genau geprüft werden, ob man Beispielsweise für eine Treppenhausreinigung oder einen Hausmister tatsächlich zahlen muss.

Vermieter verlangt zu Hohe Kosten

Vermieter müssen sich an das Gebot der Wirtschaftlichkeit halten. Sie sind zwar nicht verpflichtet, immer das günstigste Angebot für eine Dienstleistung zu wählen. Fallen aber zu hohe Kosten an, müssen diese von Mieterinnen und Mietern nicht getragen werden. Eine Orientierung darüber, welche Kosten realistisch sind, findet ihr die Heiz- und Betriebskostenspiegel hier auf der Seite des Mieterverein Bochum.

Heizkosten werden nach Quadratmeter berechnet

In manchen Wohnanlagen fehlen Heizkosten- oder Warmwasserzähler, um den eigenen Verbrauch zu ermitteln. Deswegen werden die Kosten in dem Fall für beides nach Quadratmeter abgerechnet und nicht nach Verbrauch. Die Heizkostenverordnung erlaubt Mieterinnen und Mietern in diesem Fall, die Heizkosten dann um 15 % zu kürzen. Gerade bei den aktuell hohen Heizkosten lässt sich so viel Geld sparen.

Widerspruch 12 Monate möglich

Mieterinnen und Mieter haben ebenso wie Vermieter 12 Monate Zeit, um die Betriebskostenabrechnung zu prüfen bzw. zu erstellen. Doch Untätigkeit ist keine Option, da bei einer korrekten Abrechnung eine Nachforderung innerhalb von 4 Wochen fällig ist. Sabine Mosler-Kühr, Expertin auf dem Gebiet, betont, dass bei Zweifeln sofort Widerspruch eingelegt werden sollte. Auch das Einsehen der Belege ist möglich, insbesondere wenn Zweifel an der Höhe der Kosten bestehen. Mitglieder des Mietervereins erhalten dabei Unterstützung. Selbst wenn die Forderung bereits beglichen wurde, kann ein Widerspruch eingereicht werden, beispielsweise bei Abbuchungsermächtigungen. Wichtig ist in diesem Fall, die Zahlung unter Vorbehalt zu erklären. Anschließend bietet sich genügend Zeit, die Abrechnung im Detail zu prüfen, auch mit der Hilfe des Mietervereins.

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