Nach Antisemitismus-Vorwürfen: Bahnhof Langendreer in Bochum sagt Ausstellung ab

Am Freitag (06.09.) sollte im Bahnhof Langendreer die Ausstellung "Guernica Gaza" eröffnet werden. Aufgrund von Antisemitismus-Vorwürfen gegen den palästinensischen Künstler Mohammed Al-Hawajri hat das Veranstaltungshaus die Ausstellung jetzt aber abgesagt.

Nach Antisemitismus-Vorwürfen: Stadt Bochum distanziert sich von Ausstellung "Guernica Gaza"

Gegen den Künstler Mohammed Al-Hawajri hatte es bereits im vergangenen Jahr Antisemitismus-Vorwürfe gegeben bei der "Documenta", einer Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst. Am Freitag sollten seine Bilder in der Ausstellung "Guernica Gaza" zu sehen sein. Am Donnerstag (05.09.) hat sich Kulturdezernent Dietmar Dieckmann im Namen der Stadt Bochum von der Ausstellung distanziert. In einem Brief an die Geschäftsführung des Bahnhof Langendreer hatte Dieckmann geschrieben, dass die Ausstellung antisemitische Vorurteile beinhalte.

"Vor dem Hintergrund der Brisanz und Komplexität gerade dieses hochsensiblen Themas halte ich eine solch einseitige Besetzung und Sichtweise auf das Thema Gaza für völlig inakzeptabel." - Dietmar Dieckmann, Kulturdezernent der Stadt Bochum.

Außerdem hat die Stadt in einer Mitteilung angekündigt, prüfen zu wollen, wie finanzielle Förderbedingungen für Kulturprojekte in Zukunft angepasst werden können.

Bahnhof Langendreer hat mit Reaktion nicht gerechnet

Uwe Vorberg vom Bahnhof Langendreer hat gegenüber Radio Bochum erklärt, dass der Bahnhof Langendreer nicht mit so einer starken Reaktion gerechnet hatte. Zwar hätten die Verantwortlichen die Ausstellung als "einseitig" befunden, aber nicht als antisemitisch. Es habe öfter kontroverse oder auch provokante Events gegeben, die auch zur Diskussion einladen sollten. Das wäre bei der Ausstellung, die am Freitag Abend starten sollte, aber nicht möglich gewesen. Insgesamt habe man die Situation einfach falsch eingeschätzt, sagt Vorberg.

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