Neue Studie beweist: Deutsche werden immer träger

Ob im Auto, im Büro oder vor dem Tablet: Die Deutschen sitzen zu viel. Fachleute warnen vor schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit und geben Tipps, wie man vorbeugen kann.

Die Deutschen bewegen sich zu wenig. Das steht in einer Studie der Sporthochschule Köln und der Deutschen Krankenversicherung, die am Montag (14.08.2023) vorgestellt wurde. Jeder in Deutschland verbringt werktags im Schnitt 9,2 Stunden im Sitzen. Das ist noch einmal eine halbe Stunde länger als 2021 - während der Coronapandemie. Bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren sind es sogar mehr als zehn Stunden täglich, die sie auf der Arbeit oder vor dem Bildschirm sitzen. Im bundesweiten Vergleich sind die Brandenburger mit 8,4 Sitzstunden noch am wenigsten träge. Den Negativrekord halten mit fast zehn Stunden die Menschen bei uns in Nordrhein-Westfalen.

Langes Sitzen tut dem Körper nicht gut

Wer zu viel Zeit im Sitzen verbringt, kann dadurch krank werden. Die Fachleute warnen vor einem erhöhten Risiko für das Entstehen von zum Beispiel Typ-2-Diabetes, Adipositas und Bluthochdruck. Der Kölner Sportwissenschaftler Ingo Froböse fordert deshalb, dass Bewegung zu alltäglicher Routine wird und Sport wieder einen Platz im Zentrum der Gesellschaft einnimmt. "Zu Corona-Zeiten waren wir alle viel draußen und wollten ein bisschen spazieren gehen. Das waren Bewegungszeiten. Jetzt, wo wir im Homeoffice und wieder zurück am Arbeitsplatz sind, haben andere Prioritäten plötzlich Schwerpunkte", sagte er uns im Gespräch. "Wir haben die Bewegung ein bisschen vergessen".

Weniger Sitzen ist einfach besser

Wie lange man am Tag sitzen darf, bevor es gesundheitsschädlich wird, können Fachleute bisher nicht gesichert sagen. Generell raten sie aber dazu, die Zeit im Sitzen zu verringern und auszugleichen. Die Studienleiter haben dazu eine Untersuchung gezeigt. Wer mehr als acht Stunden am Tag sitzt, sollte sich mindestens 60 bis 75 Minuten "moderat-intensiv" bewegen. Damit sind Bewegungen gemeint, die einen ganz leicht ins Schwitzen und etwas schwer zum Atmen bringen. Das kann zum Beispiel Spazierengehen sein, aber auch Treppenlaufen. Dadurch wird das gesundheitliche Risiko gesenkt.

Autor: Malte Albrecht

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