Obdachlosenhilfe in der Corona-Pandemie

Wie kommen Obdachlose in der Corona-Pandemie durch den kalten Winter? Was für Hilfsangebote und Hilfsorganisationen gibt es? Wir von Radio Bochum haben uns umgehört und mit den Helfern gesprochen.

Ein Obdachloser in der Bochumer Innenstadt
© Funke Foto Services / Svenja Hanusch

Einrichtungen für Obdachlose

Die Einrichtungen für Wohnungslose in Bochum sind seit Beginn der Coronakrise stark ausgelastet. Das hat die Leiterin der Wohungslosenhilfe der Diakonie Ruhr Christiane Caldow auf Radio Bochum Nachfrage gesagt. Die hohe Auslastung bedeutet aber erstmal nicht, dass die Betroffenen nicht ausreichend Möglichkeiten haben: Jeder, der einen Schlafplatz sucht, bekommt auch einen. Das Angebot von der Nachtschlafstelle Fliednerhaus hat sich z.B. auch seit Beginn der Pandemie nicht verändert. Corona sorgt aber dafür, dass die Öffnungszeiten der Tageseinrichtungen etwas verkürzt sind. Unter der Woche gibt es für Betroffene ein Tagesangebot in der Henriettenstr. 36. Samstags im Fliednerhaus am Ruhrstadion.

Odbachlosenhilfe "Draußen ohne Bleibe"

Eine Bochumer Gruppe mit dem Namen "Draußen Ohne Bleibe" will Obdachlosen in unserer Stadt helfen. Sie sind mit den derzeitigen Hilfen für Obdachlosen in Bochum unzufrieden. Viele Hilfen sind zwar gut gemeint, seien aber nicht wirklich hilfreich, sagt Sabine Kleemann von "Draußen ohne Bleibe". Bei ihrer Hilfe setzt die Gruppe deshalb auf direkte Gespräche mit den Betroffenen. DIe haben eine Kontaktnummer und können sich bei der Initiative melden. Das fünfköpfige Team versorgt die Betroffenen in unserer Stadt bei Bedarf dann zum Beispiel mit Lebensmitteln, Wasser, Schlafsäcken oder Kleidung. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch etwas spenden. Dafür könnt ihr einfach auf Facebook in die Gruppe "Draußen Ohne Bleibe" eintreten und euch mit dem Team in Verbindung setzen. Kleiderspenden nimmt "Draußen ohne bleibe" aber nicht entgegen.



Wer nicht bei Facebook ist, der kann sich auch direkt mit Sabine Kleemann in Verbindung setzen. Entweder via E-Mail s.kleemann@me.com oder unter der Rufnummer 0172 283 99 33




Bogestra öffnet an besonders kalten Tagen die U-Bahnhöfe

An besonders kalten Tagen will die BOGESTRA wieder einen U-Bahnhof für die Obdachlosen in Bochum öffnen. Ab einer Temperatur von -6 Grad über mehrere Tage, können Bochumer Obdachlose dort schlafen. Das hat die Pressesprecherin der Bogestra, Sandra Bruns, auf Radio Bochum Nachfrage gesagt. Im gesamten Betriebsgebiet, also in Bochum, Herne und Gelsenkirchen, soll dann jeweils ein Tunnelbahnhof zum Schlafen freigegeben werden. Also insgesamt 3 Stück. Die Bahnhöfe sollen zentral gelegen sein. Welcher Bahnhof geöffnet ist, können die Betroffenen bei den Streetworkerinnen und Streetworkern erfragen, sagt Sandra Bruns. Die BOGESTRA öffnet schon seit Jahren U-Bahn-Stationen als Übernachtungsmöglichkeit für Obdachlose, wenn es sehr kalt ist.

Weitere Meldungen

skyline