Oberligasaison gestartet: Drei Vereine aus Bochum dabei
Veröffentlicht: Samstag, 10.08.2024 08:55
Die SG Wattenscheid hat den Start in die neue Saison der Oberliga-Westfahlen gegen Victoria Clarholz mit 0:1 verloren. Zwei weitere Mannschaften aus Bochum spielen am Sonntag (11.8.).
Der Überraschungs-Aufsteiger: Concordia Wiemelhausen
Am Anfang der letzten Saison hätte wahrscheinlich keiner in Wiemelhausen gedacht, dass der kleine Traditionsverein aus dem Bochumer Süden am Ende der Saison als Meister der Westfalenliga in die Oberliga aufsteigen würde.
[…]Es gab am Anfang der Saison immer das Fragezeichen. Wie gut sind wir wirklich? Passen die Jungs […] zusammen. Ist das wirklich eine Gemeinschaft? Und das hat sich relativ schnell entwickelt, dass das wirklich sensationell gepasst hat von den Charakteren her. – Carsten Droll, Cheftrainer Concordia Wiemelhausen
Mit insgesamt 13 Neuzugängen und einer komplett neu zusammengesetzten Mannschaft ging es in die Saison. Auch an der Seitenlinie gab es Veränderungen. Trainer Carsten Droll übernahm die Mannschaft letztes Jahr und hatte die scheinbar unmögliche Aufgabe aus der Mannschaft eine Einheit zu formen. Zu der Zeit gab es für ihn nur ein Ziel – den Klassenerhalt. Doch die befürchtete Horror-Saison blieb aus. Der Klassenerhalt war eigentlich schon zur Winterpause sicher. Am Ende der Saison standen 61 Punkte auf dem Konto der Wiemelhäuser. Sechs mehr als beim Tabellenzweiten aus Holzwickede. Statt dem 9. Jahr Westfalenliga in Folge gibt es also die erste Oberligasaison. Mit Vereinen wie dem VfL Bochum, der SG Wattenscheid und Rot Weiss Ahlen warten einige große Vereine auf die Concordia. Die Mannschaft zeigt sich davon aber wenig beeindruckt. Ganz im Gegenteil. Die Freude auf die kommenden Spiele ist umso größer.
Wir werden versuchen, unser Spiel, unsere Idee durchzudrücken. Das wird natürlich in der neuen Liga etwas schwieriger werden wahrscheinlich, weil wir gegen bessere Mannschaften spielen, die auch eine Idee haben, wie man das verhindert. Und dann wird man sehen, was dabei rauskommt. Aber Bange machen gilt nicht. Wir wollen Fußball spielen, wir wollen Punkte gewinnen. Wir treten hier nicht an, um jedes Spiel freiwillig abzugeben. – Carsten Droll, Cheftrainer Concordia Wiemelhausen
Das Ziel – der Klassenerhalt - ist das Gleiche wie in der letzten Saison. Ob der Ausgang ebenfalls wie letztes Jahr ist, wird sich zeigen.
Der etwas andere Oberligist
In der Oberliga wimmelt es nur von Vereinen mit Bundesligaerfahrung. Die U21 des VfL dient als Brutkasten der Bundesligamannschaft. Die SG Wattenscheid war in den 90er-Jahren selbst noch Bundesligist und auch Rot Weiss Ahlen hat zumindest schon in der 2. Bundesliga gespielt. Bei Concordia Wiemelhausen sieht das Ganze ein bisschen anders aus. Die Oberliga ist hier, bis jetzt, das absolut Höchste der Gefühle. Und genau das merkt man dem Verein auch im positivsten Sinne an.
Man kommt hier hin, hat Omi am Tresen, die immer für einen da ist. Wenn was ist, haben wir super Betreuer hier, die alles geben für uns. […] Es ist einfach total angenehm hier hinzukommen und es wird einem total leicht gemacht.Vor der letzten Saison haben 14 Spieler den Verein verlassen. – Luca Heimwerth, Spieler von Concordia Wiemelhausen
Während andere Vereine einen eher unpersönlichen und absolut professionellen Eindruck pflegen, scheint Concordia Wiemelhausen eine große Familie zu sein.
Am Sonntag (11.08.) steigt um 15 Uhr das erste Heimspiel der Saison gegen die SV Westfalia Rhynern.
Die Rückkehrer: Die U21 des VfL Bochum
Neun Jahre ist es her, da meldete der VfL Bochum seine Reservemannschaft ab. Jetzt gibt es sie wieder, und trotz vehementer Proteste mancher Ligakonkurrenten darf sie in der Oberliga Westfalen starten. Trainer der Mannschaft ist Heiko Butscher. Nach dem dramatischen Abstiegskampf mit den Profis und dem Sieg im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf geht es für Butscher im kommenden Jahr nach Schermbeck, Erkenschwick und Lippstadt. Ziel sei es erst einmal, die Klasse zu halten, sagt Butscher.
Viele schieben uns die Favoritenrolle zu, die ich überhaupt nicht sehe. Wir haben eine ganz neue Truppe. Wir haben viele junge Spieler, die den Seniorenfußball noch gar nicht kennen. Das muss erstmal zusammenwachsen, das ist nicht einfach. – Heiko Butscher, Cheftrainer der U21 des VfL Bochum
Bochum: Dennis Grote zurück beim VfL
Der prominenteste Neuzugang des VfL ist ein ehemaliger Mitspieler von Heiko Butscher. Dennis Grote soll die vielen jungen Spieler mit seiner Erfahrung aus über 300 Spielen im Profifußball führen. Außerdem soll er sich um das Scouting der U21 bis hinunter zur U16 kümmern.
Das ist mein Verein, in dem ich groß geworden bin, in dem ich Profi geworden bin. Wahrscheinlich der wichtigste Verein in meiner Laufbahn. – Dennis Grote
Grote und die U21 des VfL starten am Sonntag (15:30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim TuS Ennepetal.
Die Wundertüte: Die SG Wattenscheid 09
Wilde Zeiten liegen hinter der SG Wattenscheid 09. Insolvent, Aufstieg in die Regionalliga, direkter Abstieg. Und in der vergangenen Spielzeit fast der Fall in die sechste Liga. Im Sommer stand wieder einmal ein Umbruch an. Der Kader ist deutlich jünger. Und mit Christopher Pache steht ein echter Wattenscheider Junge an der Seitenlinie. Pache spielte jahrelang in der Jugend der SGW, verkaufte das Stadionheft an der Lohrheide. In der abgelaufenen Spielzeit war er noch Co-Trainer, jetzt ist er federführend. Eine Herzenssache sei das, sagt Pache.