OGS der Frauenlobschule Bochum vor Trägerwechsel – trotz Kritk

Unverständnis über Trägerwechsel in Bochum

Nach den Sommerferien soll die AWO die Offene Ganztagsschule in Bochum Hiltrop an der Frauenschule übernehmen. Aktuell macht das die Outlaw gGmbH – mit der sei man zufrieden, heißt es von der Elternpflegschaft der Frauenlobschule. Der Vorsitzende Yves Thissen kann nicht verstehen, warum der Wechsel trotz Kritik von Eltern umgesetzt wird:

"In der Vergangeheit war man mit dem Träger AWO unzufrieden - allerdings kann ich jetzt nach fast 7 Jahren Schulpflegschaftsvorsitz sagen, dass die Zusammenarbeit mit Outlaw sehr, sehr gut [...] und auch sehr auf Augenhöhe funktioniert. Das heißt: Man hat eine gemeinsame Basis. Natürlich gibt's auch da immer mal ein bisschen Sand im Getriebe, aber es gibt immer die Möglichkeit da eben auf Augenhöhe zu kommunizieren und Probleme aus der Welt zu schaffen." – Yves Thissen, Vorstand Elternpflegschaft

Eine Petition, die die Eltern an der Frauenlobschule gestartet haben, hat bisher über 1.000 Unterschriften. Die hat die Elternpflegschaft dem Schulverwaltungsamt vorgelegt. Das Amt zeigte sich zwar offen für Gespräche - der Wechsel wird aber wohl nicht mehr verhindert. Dafür hätte auch der bisherige Träger gegen den Wechsel klagen müssen. Weil man den Rechtsstreit für mehr Planungssicherheit aber nicht auf dem Rücken der Schule, Eltern und Kinder austragen wollte, ist es dazu allerdings nicht gekommen, hieß es in einem Statement der Outlaw gGmbH auf Radio-Bochum-Anfrage. 

EU-Richtlinie: Entscheidung um Träger wird alle vier Jahre neu gefällt

Der Bochumer Stadtrat hat vor sechs Jahren – aufgrund einer EU-Richtlinie – beschlossen, die Besetzung des offenen Ganztages alle vier Jahre neu auszuschreiben. Die Vergabe läuft offiziell nach einem Punktesystem: Ein potenzieller Träger muss in der Bewerbung zum Beispiel Angaben machen zum Mittagessen, zu Freizeitangeboten oder der Hausaufgabenbetreuung. Ein Kriterium ist auch, wie zufrieden die Schulleitung und die Eltern der Schule mit dem Träger sind. Deshalb ärgert es die Elternpflegschaft, dass die AWO als Träger mehr Punkte bekommen hat.

"Auch in Bezug auf die Solidarität zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem OGS-Bereich [...] geht es ja auch darum, dass man hier nicht alle vier Jahren auf so einen Schleudersitz gesetzt werden kann seitens der Gesetzgebung – um dann von heute auf morgen moglicherweise keinen Job mehr zu haben" – Yves Thissen, Vorstand Elternpflegschaft

Letzte Woche Donnerstag (2.3.) hatte die Elternpflegschaft dem Schulverwaltungsamt die Petition vorgelegt. Das war verbunden mit einer Protestaktion. Der Leiter des Schulverwaltungsamtes Stephan Heimrath zeigte sich verständnisvoll – er möchte aber auch die Sichtweise der Verwaltung schildern. Dazu hat er die Eltern und die Schulleitung zu einem Gespräch eingeladen – Ziel sei es dabei, Eltern und Schulen in Zukunft in solche Entscheidungen mehr mit einzubeziehen. Im Fall der Frauenlobschule ist es dafür jetzt aber wohl schon zu spät.