Personalverordnung für Kitas erntet viel Kritik

Ergänzungskräfte sollen helfen

An Kitas gibt es einen akuten Fachkräftemangel. Das hatte zur Folge, dass Kitas bei personellen Engpässen, zum Beispiel auf Grund einer Krankheitswelle, kurzfristig schließen mussten. Das soll mit der neuen Verordnung, die seit dem 6. Dezember gilt, nicht mehr passieren. Diese ermöglicht es nämlich, dass Kitas im Notfall auch so genannte "Ergänzungskräfte" einsetzen darf. Diese müssen, anders als die Erzieherinnen und Erzieher, keine pädagogische Ausbildung haben. Vorausgesetzt ist, dass für 60 Kinder mindestens eine ausgebildete Erzieherin oder ein ausgebildeter Erzieher anwesend sein muss.

An Bildung ist nicht zu denken

Das kritisieren zumindest die Kritikerinnen und Kritiker der Personalverordnung. Eine Online-Petition mit dem Motto "Wir lassen nicht zu, dass die Kitas in NRW zu Aufbewahrungsstätten werden!" haben über 100 000 Menschen unterschrieben. Es wird befürchtet, dass die Bildung und die Entwicklung der Kinder nicht gewährleistet werden kann. Diese Meinung teilen auch viele Erziehrinnen und Erzieher. 

Das ist ein Verwahren. Das ist ein Verwahren oder man guckt ganz einfach, dass [die Kinder] beschäftigt sind, dass die gefrühstückt haben, dass die gegessen haben, dass die miteinander spielen, aber unser Auftrag "Bildung und Förderung" fällt dann hinten rüber. - Christine Beiteke, Leiterin der Kita Vierzehnheiligen

Das eigentliche Problem, der Fachkräftemangel, würde durch die Kita-Personalverordnung nicht gelöst, so Beiteke.

Das Problem liegt woanders. Wir haben nicht genügend Leute, die in unserem Bereich arbeiten. Hat wirklich auch mit dem finanziellen Aspekt zu tun. [...] Man kann von dem, was man verdient, keine Familie ernähren. Es ist einfach Fakt. - Christine Beiteke, Leiterin der Kita Vierzehnheiligen

Ob die neue Kita-Personalverordnung tatsächlich eine Entlastung der Kitas mit sich bringt, bleibt abzuwarten.