Prozessstart: Brandanschlag auf Bochumer Schule

Die Bundesanwaltschaft hat für den Brandanschlag auf eine Bochumer Schule, der eigentlich der benachbarten Synagoge gegolten haben soll, zwei Jahre und neun Monate Haft gefordert. Sie wirft dem 36 Jahre alten Angeklagten Verabredung zu einer schweren Brandstiftung und versuchte Brandstiftung vor.

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Aus Angst wurde die Schule nebenan ausgewählt

Aussagen des Angeklagten, wonach der Anschlag nur der Schule und nicht der benachbarten Synagoge galt, wies die Bundesanwaltschaft als Schutzbehauptung zurück. Der 36-Jährige habe die Schule nur angegriffen, weil ihm die Sicherheitsvorkehrungen an der Synagoge zu stark gewesen seien. In ihrem Plädoyer am Donnerstag (23.11.2023) am Oberlandesgericht Düsseldorf führte die Bundesanwaltschaft aus, dass staatliche Stellen im Iran hinter dem Auftrag zur Tat stehen dürften. Ramin Y., ein wegen Mordes und Mordversuchs gesuchter Ex-Rocker, habe diesen Auftrag an den ihm bekannten Angeklagten weitergegeben.

Verbindungen zum Regime im Iran

Ramin Y. ist der ehemalige Chef der Hells Angels in Mönchengladbach und soll sich in den Iran abgesetzt haben. Aussagen, wonach der Angeklagte die Tat vor allem aus Angst vor ihm ausgeführt habe, wies die Bundesanwaltschaft zurück. Sie warf ihm selbst eine Nähe zum Regime im Iran und eine antisemitische Einstellung vor. Der Angeklagte sitzt bereits seit über einem Jahr in Untersuchungshaft. Der Prozess soll am 30. November 2023 mit dem Plädoyer der Verteidigung fortgesetzt werden. Bei dem Brandanschlag war am 17.November 2022 am Schulgebäude ein geringer Sachschaden entstanden.

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