Reanimation: Wie rette ich einen Menschen und was ist zu beachten?

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer möchte, dass an Schulen das Thema Reanimation in den Vordergrund rückt. Wir nehmen das zum Anlass, Mediziner zu fragen, worauf es bei einer Wiederbelebung ankommt.

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Auch in Corona-Zeiten sind lebensrettende Maßnahmen als Ersthelfer zu ergreifen. Nur so haben Menschen mit einem Herzstillstand eine realistischere Chance, zu überleben. Yvonne Gebauer, NRW-Schulministerin, ist es wichtig, dass auch in Schulen viel mehr darüber gesprochen und den Schülerinnen und Schülern beigebracht wird, wie ein Mensch wiederbelebt werden kann. Die Mediziner Dr. Jan-Thorsten Gräsner und Dr. Götz Geldner erklären uns alle wichtigen und lebensnotwendigen Schritte.

So rettet ihr Leben

Professor Dr. Jan-Thorsten Gräsner ist Direktor des Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin in Schleswig-Holstein. Mit ihm sind wir im Interview noch einmal alle notwendigen Schritte durchgegangen. Das gesamte Interview mit ihm zum Thema Wiederbelebung hört ihr hier. Das Interview führte Kollegin Celine Appels.

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Hier noch einmal schriftlich zusammengefasst: Für Unerfahrene oder Menschen, deren letzter Erste-Hilfe-Kurs schon Jahre oder Jahrzehnte zurückliegt, gelten den Beschreibungen der Verantwortlichen zufolge folgende drei Stichworte:

  • Prüfen
  • Rufen
  • Drücken


Wie die Reanimation real aussehen sollte, verdeutlicht unsere Bildergalerie.

So rettet ihr das Leben eines Menschen

„Das menschliche Gehirn kann bei einem Herzkreislaufstillstand höchstens fünf Minuten überleben, wobei mit jeder Minute die Wahrscheinlichkeit steigt, im Nachhinein schwer behindert zu sein oder zu versterben" - Prof. Dr. Götz Geldner

Beobachtet jemand einen Menschen, der in sich zusammensackt, soll er "prüfen", ob der Betroffene auf Ansprache reagiert. Ist dies nicht der Fall, erfolgt der Notruf über die Nummer 112. Danach sollte sich der Ersthelfer seitlich neben den Patienten knien, die Hände verschränkt auf dem Brustkorb aufsetzen und das Brustbein 100-mal pro Minute fünf bis sechs Zentimeter zum Boden drücken. Auf diese Weise wird ein künstlicher Kreislauf erzeugt, der unter den gegebenen Umständen ausreicht, dass ausreichend Blut und Sauerstoff ins Gehirn fließen.

Mund-zu-Mund-Beatmung nicht erforderlich

Mediziner Geldner möchte auch die Menschen ansprechen, die aufgrund Covid-19 Respekt vor einer Mund-zu-Mund-Beatmung haben. "Die Mund-zu-Mund-Beatmung bei den Patienten ist auch vor der Corona-Pandemie für Laien nicht zwingend empfohlen worden", erklärt er. Rund 60 Prozent aller Fälle ereignen sich in privaten Haushalten, sodass hier über Bedenken von Angehörigen nicht gesprochen werden muss.

Warum es wichtig ist, lebensrettende Maßnahmen durchzuführen

Während in anderen Ländern bei über 60 Prozent aller Fälle lebensrettende Maßnahmen von Ersthelfern durchgeführt wurden sind es in Deutschland nur rund 40 Prozent. Viel zu wenig aus Sicht der Ärzte. "Auch in Corona-Zeiten ist es wichtig, die Laienreanimation voranzutreiben", sagt Geldner. Zumal schließlich schon nach nur wenigen Augenblicken das Gehirn eines Menschen bei einem Herzstillstand nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt sein kann, wenn Hilfe nicht geleistet wird.

Viele weitere Informationen erhaltet ihr auf der offiziellen Seite zur Woche der Wiederbelebung auf www.einlebenretten.de.

Autor: Joachim Schultheis

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