Ruhr-Universität Bochum: von Finanzkrise erholt

Gestiegene Energiekosten hatten der Ruhr-Uni Bochum noch im letzten Jahr hohe Mehrkosten bereitet. Mittlerweile hat sich die Lage bei der Uni wieder beruhigt. Die Ruhr-Uni hält an geplanten Baumaßnahmen fest.

Die Ruhr-Universität hat neben Konzerten im Audimax auch Kunstsammlungen zu bieten
© Lutz Leitmann / Radio Bochum

Notmaßnahmen haben Ruhr-Uni Bochum geholfen

Grund für die hohen Mehrkosten, die die Ruhr-Universität im letzten Jahr hatte, waren vor allem die gestiegenen Energiekosten. Deshalb hat die Universität einige Notmaßnahmen ergriffen: Besonders an Strom- und Energiekosten hat sie gespart. Und: es gab einen Einstellungsstopp für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wir hatten ja 2022 ein wirklich schwieriges Jahr. Und ich erinnere mich noch: Im Sommer war das so, dass die Zahlen so groß waren, dass mir wirklich ganz anders wurde. Also wir waren da zum Teil bei Mehrkosten im Worst-Case in Höhe von 80 Millionen Euro - Christina Reinhardt, Kanzlerin der Ruhr-Universität

Neben den Einsparungen haben auch staatliche Hilfen der Ruhr-Uni geholfen: 80% der Energiekosten hatte der Staat im Jahr 2022 übernommen.

Ruhr-Universität Bochum hält an Großprojekten fest

Trotz einer weiterhin angespannten finanziellen Lage will die Ruhr-Universität trotzdem alle geplanten Großprojekte durchsetzen. Darunter zählen die Gebäude der naturwissenschaftlichen Fakultäten, das Parkhaus, ein zweiter Campus auf Mark 51.7 und der Versorgungskanal. Dass das bei hohen Mehrkosten klappt liegt daran, dass der Campus der Uni dem Land NRW über den Bau und Liegenschaftsbetrieb BLB gehört. Somit finanziert damit auch das Land die Umbaumaßnahmen. Die Ruhr-Uni sei am Campus lediglich Mieter - das ist ein gängiges Konzept an Universitäten in ganz Nordrhein-Westfalen.

Baustellen an der Universität: Fachkräftemangel spürbar

Obwohl sich die Finanzlage der Ruhr-Uni Bochum nach einem turbulenten Jahr 2022 beruhigen konnte, bleiben viele kleinere Baustellen auf dem Campusgelände bestehen. Die Hauptursache dafür ist der gestiegene Vandalismus, so der Pressereferent Jens Wylkop. Einen weiteren Grund sieht er auch im allgemeinen Fachkräftemangel. 

Auch für uns als große Institution ist es schwierig, Firmen und Handwerker zu finden, die solche Arbeiten dann ausführen [...] Es sind also Dinge, die Privatpersonen auch merken, dass es also schwierig ist, Handwerker zu bekommen - die merken wir im größeren Maßstab auch hier an der Universität - Jens Wylkop, Pressesprecher der Ruhr-Universität
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