Schnelltests ab sofort kostenpflichtig

Für Millionen Menschen sind Schnelltests ein einfaches Mittel für etwas mehr Sicherheit in Corona-Zeiten: Sie sind ja meistens um die Ecke umsonst zu haben. Ab heute müssen wir aber selbst für einen Test in die Tasche greifen. Alles Wichtige dazu lest Ihr hier.

Ein DRK-Mitarbeiter in Schutzkleidung steht neben einem Auto in der provisorischen Halle der "Drive in"-Teststelle für Corona-Tests.
© Olaf Ziegler / FUNKE Foto Services

Schnelltest nur noch in Ausnahmefällen kostenlos

Die Zeiten, in denen wir uns kostenlos auf Corona testen lassen können, sind ab heute vorbei. Für einen Bürgertest müssen wir jetzt in der Regel 3 Euro zahlen. Kostenlos sind die Schnelltests nur noch für bestimmte Risikogruppen. Wenn wir zum Beispiel eine Veranstaltung besuchen wollen, müssen wir den Test bezahlen und für die Veranstaltung einen Nachweis vorlegen

Rund 1 Mrd. Euro pro Monat

Rund eine Milliarde Euro hat der Bund für die Tests bisher pro Monat ausgegeben. Das Geld soll gespart werden. Kritiker befürchten, dass sich viele Menschen wegen der ohnehin steigenden Lebenshaltungskosten jetzt den Weg zur Teststelle sparen. Viele Infektionen könnten dadurch unerkannt bleiben.

Coronaschutzverordnung verlängert

Auch die Coronaschutzverordnung durch das Land NRW wurde bis Ende Juli verlängert - damit bleibt zum Beispiel die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen bestehen.

Apothekensprecherin Bochum: "Teststellen verunsichert"

Die Bochumer Apothekensprecherin Inka Krude kritisiert: Dadurch, dass die Teststellen jetzt den Zweck der Testung nachhalten und entsprechend auch unterschiedlich abrechnen müssen, würde den Teststellen ein sehr hoher Verwaltungs- und Buchhaltungsaufwand entstehen, der einige Teststellen überfordern könnte. Einige Apotheken hätten ihr bereits zurückgemeldet über die Einstellung ihrer Testangebote nachzudenken, auch weil sie durch fehlende Klarheiten in der neuen Testverordnung verunsichert seien. So sei zum Beispiel nicht genau klar, wie etwa Nachweise für Veranstaltungen genau erbracht und welche Daten überhaupt dokumentiert werden dürften. Krude appelliert an alle Bochumerinnen und Bochumer, sich auch trotz Wegfall der Kostenfreiheit weiter regelmäßig testen zu lassen und auch die Hygieneregeln weiter einzuhalten.

Gesundheitsamt Bochum: "Wegfall der grundsätzlich kostenlosen Tests aktuell nicht beunruhigend"

Auch die Leiterin des Bochumer Gesundheitsamtes, Cordula Kloppe, glaubt, dass die neue Testverordnung sowohl für Teststellenbetreiber als auch für Bürgerinnen und Bürger ein Hemmnis darstellen könnten. Wie genau die Teststellen mit der neuen Situation in Zukunft umgehen würden, müsse man allerdings abwarten. Den Wegfall der kostenlosen Tests empfindet Kloppe angesichts der Corona-Sommerwelle aktuell aber noch nicht als beunruhigend. Zwar könne es sein, dass die Zahl der Testungen zurückgehe - Aktuell seien die Verläufe jedoch eher mild und die Hospitalisierungsraten niedrig, so Kloppe. Angesichts dieser Umstände könne man aus Kosten-Nutzen-Sicht wohl auf die kostenlosen Tests verzichten. Allerdings müsse man die Lage weiterhin genau beobachten und gegebenenfalls über Anpassungen nachdenken.

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