Straßen in der Nähe von Bochumer Schulen für Autos sperren?

Viele Eltern bringen ihre Kinder in Bochum morgens mit dem Auto zur Schule, und holen sie auch mit dem Auto wieder ab. Das führt zu Staus, Unfällen und zum Teil auch zu gefährlichen Situationen vor Schulen. Um das zu vermeiden, gibt es neue rechtliche Wege.

© Alexandra Roth / Funke Foto Services

Erlass in NRW: Straßen um Schulen herum sperren?

Das Landesverkehrsministerium hatte Ende Februar den Kommunen mit einem Erlass erlaubt, Straßen vor Schulen für den Autoverkehr zeitweise zu sperren. Aber: Ist das auch in Bochum geplant? Die Stadt sagt dazu auf Anfrage von Radio Bochum: Sie würden zunächst auf die Schulleitungen zugehen, um herauszufinden, ob es Interesse daran gibt. Ein solcher Schritt mache nur gemeinsam mit den Schulen Sinn, so wörtlich. Außerdem will die Stadt erst ein ähnliches Projekt in Essen beobachten, das hatte ein Sprecher der Stadt im Gespräch mit Radio Bochum gesagt.

Auch in Bochum: Schulstraßen gegen Elterntaxis?

Die Kommunen haben jetzt die Möglichkeit, sogenannte Schulstraßen einzurichten. Das bedeutet, sie können bestimmte Straßen vor Schulen zeitweise sperren, zum Beispiel wenn es regelmäßig zu Verkehrschaos durch "Elterntaxis" kommt. Vor vielen Schulen in Bochum ist es nämlich morgens zu Unterrichtsbeginn richtig voll und damit kanns auch gefährlich für die Kinder werden.

Ein Erlass des Landes macht Schulstraßen seit Mitte Februar möglich. Verkehrsminister Oliver Krischer von den Grünen will mit damit ein Ende der Elterntaxis erreichen.

Straßensperrungen in der Praxis

Die Stadt kann Straßen mit mobilen Pollern absperren oder es werden orangefarbene bewegliche Pylonen aufgestellt, aber auch dauerhafte „Durchfahrt Verboten“-Schilder für bestimmte Uhrzeiten sind möglich oder geschulte Personen können Sperrungen regeln. Das hängt vom Einzelfall ab und davon, wie die Situation vor Ort aussieht. Anwohnerinnen und Anwohner werden auch weiterhin zu ihren Wohnungen oder Häusern kommen. Sie sollen von den Sperrungen nicht beeinträchtigt werden.

Elternhaltestellen als sichere Alternative

Die Meinungen der Eltern zu Schulstraßen gehen auseinander. Viele würden eine Sperrung in Kauf nehmen, wenn sie eine Alternative zum Halten hätten. Solche Alternativen für Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen müssen, gibt es in Bochum vereinzelt schon. An der Rudolph-Steiner Schule und drei weiteren Schulen im Stadtgebiet zum Beispiel sind sogenannte Elternhaltestellen eingerichtet worden. Das sind sichere Bring- und Hol-Zonen, von denen aus die Kinder die letzten Meter bis zur Schule laufen können. Die werden bisher unterschiedlich stark genutzt.

Schulstraßen in Bochum vorerst nicht geplant

Bis es Schulstraßen in Bochum geben wird, kann es noch dauern. Die Stadt Bochum guckt sich jetzt ein Modellprojekt in Essen an und holt die Schulen mit ins Boot. Die Politik entscheidet am Ende mit. Eine Sperrung ist das letzte Mittel, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

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