
Studie: In Bochum fehlen fast 3.000 Wohnungen
In Bochum gibt es ein spürbares Wohnungsdefizit. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Pestel-Instituts hervor. Demnach fehlen in der Stadt derzeit rund 2.900 Wohnungen. Gleichzeitig stehen 3.080 Wohnungen bereits seit mindestens einem Jahr leer. Diese Wohnungen entlasten den Markt jedoch kaum, da sie laut Studie in vielen Fällen nicht zeitnah vermietet werden können, etwa wegen Sanierungsbedarfs oder Eigentümerentscheidungen.
Veröffentlicht: Mittwoch, 05.11.2025 12:30
Jährlicher Bedarf von rund 470 neuen Wohnungen
Nach Einschätzung des Pestel-Instituts muss Bochum in den kommenden fünf Jahren rund 470 neue Wohnungen pro Jahr schaffen, um den Bedarf zu decken. Grundsätzlich sei dieses Bautempo möglich: Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden laut Statistischem Bundesamt rund 420 Wohnungen neu genehmigt. Allerdings weist das Institut darauf hin, dass Baugenehmigungen noch keine gebauten Wohnungen sind. Ob die Projekte tatsächlich realisiert werden, hänge von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab.
Forderung nach Impulsen für den Wohnungsbau
Damit mehr Wohnungen tatsächlich entstehen, sieht das Pestel-Institut vor allem den Bund in der Verantwortung. Ein zentrales Instrument wäre demnach günstigeres Baugeld, zum Beispiel durch ein staatlich gefördertes Niedrigzinsprogramm. Das könnte private Bauherren und Investoren entlasten und Projekte schneller umsetzbar machen. Auch der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel, der die Studie in Auftrag gegeben hat, fordert erleichterte Bedingungen für den Wohnungsbau. Dazu gehören nach Darstellung des Verbands weniger Bauvorschriften und eine Entbürokratisierung von Genehmigungen.