Stundenweise Schließung: Apotheken in Bochum protestieren

Einige Apotheken in Bochum machen am Mittwoch (27.09.) für ein paar Stunden zu. Inhaber und Beschäftige protestieren gegen Probleme bei den Finanzen, der Lieferung oder den Fachkräftemangel und sie kritisieren die Gesundheitspolitik der Bundesregierung.

Apotheken in Bochum schließen und protestieren

Viele Apotheken in Bochum schließen am Mittwoch (27.09.) stundenweise. Von 13 bis 16 Uhr protestieren Inhaber und Beschäftigte gegen die zunehmenden Probleme in der Arzneimittelversorgung. Die Branche habe noch immer sehr stark mit dem Fachkräftemangel und finanziellen Problemen zu kämpfen. Die Apotheken in Bochum fordern eine höhere Honorierung. Seit zehn Jahren hätte sich die Honorierung der Packungen in der Apotheke nicht verändert. Dagegen hat jede Apotheke allerdings höhere Energie-Kosten und auch höhere Kosten für Mitarbeitende oder die Miete. Auch bei den Medikamenten-Lieferungen gibt es Probleme.

"Wir haben weiterhin keine Antibiotika, weniger Antibiotika, Schmerzmittel, Blutdruckmittel, Insulin - die Liste ist ellenlang." - Inka Krude, Sprecherin Bochumer Apotheken

Der dreistündige Streik soll drei Monate nach dem großen Protesttag im Juni noch einmal Kritik an der Gesundheitspolitik der Bundesregierung öffentlich machen. Unter anderem tue die Bundesregierung nicht genug, um die Branche zu unterstützen.

"Es gibt eine Liste der Bundesregierung, wo gesagt wird, dass diese Medikamente weiter bevorratet werden sollen. Auf dieser Liste der Bundesregierung sind sogar Medikamente, die gar nicht mehr im Handel sind. Daran sieht man, die haben sich gar nicht mit der Thematik beschäftigt." - Inka Krude

Laut dem Apothekerverband Westfalen-Lippe sei ein Drittel aller Apotheken gefährdet. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach äußert sich - online zugeschaltet - auf dem Deutschen Apothekertag in Düsseldorf dazu, wie die Bundesregierung die Apotheken unterstützen will. Notfall-Apotheken sind während der Schließungen geöffnet.

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