VfL Bochum: Stadionführung gegen Diskriminierung

Gewalt, Hass und Beleidigungen sind in deutschen Stadien leider Gang und Gebe. Die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW hat zusammen mit dem VfL Bochum bei einer ganz besonderen Stadionführung über das Thema Diskriminierung aufgeklärt.

Flutlicht des Ruhrstadions
© Stadt Bochum

Stadionführung gegen Diskriminierung

Die Stadionführung wurde von der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW (kurz MeDiF NRW) organsiert und auch durchgeführt. Eigentlich richtet sich das Angebot ausschließlich an Nicht-Männer, da diese am häufigsten in deutschen Fußballstadien diskriminiert werden. Trotzdem durften nach Absprache mit den anderen Teilnehmer*innen auch Männer Teilnehmen. Treffpunkt der Führung war die Bahnhaltestelle vor dem Vonovia Ruhrstadion. Der Treffpunkt wurde sorgfältig ausgewählt, da vor schon der Weg zum Stadion für viele Menschen ein großes Problem darstellen kann. Auch wenn im Laufe der Führung auch der leere Innenraum des Stadions begutachtet werden konnte, war das Stadion zweitrangig. Viel mehr Stand der Austausch der Teilnehmer*innen im Mittelpunkt. So wurden Seitens der MeDiF NRW Fallbeispiele vorgestellt, die sich in anderen Stadien abgespielt haben. Über diese wurde geredet und Erfahrungen geteilt. Von Sexismus über Antisemitismus bis hin zur Homophobie wurden alle häufig vorkommenden Formen von Diskriminierung besprochen.

Stadionführung
Stadionführung im Ruhrstadion© Radio Bochum
Stadionführung im Ruhrstadion
© Radio Bochum

Meldestelle für Diskriminierung in Bochum

Die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW gibt es seit gut 3 Jahren hier in Bochum. Dort kann sich jede*r melden, der ein Opfer von Diskriminierung geworden ist. Das gilt nicht nur im Stadion, sondern auch im Amateurbereich. Die Meldestelle sammelt alle Fälle und arbeitet diese wissenschaftlich auf. Falls Opfer Hilfe benötigen, können diese sich bei der Meldestelle melden und schnell welche bekommen. Außerdem bietet die MeDiF NRW andere Veranstaltung und Aufklärungsangebote rund um das Thema Diskriminierung im Fußball an.

Stadionführung
Anti-Diskriminierungs-Stadionführung© Radio Bochum
Anti-Diskriminierungs-Stadionführung
© Radio Bochum

VfL Bochum: Anlaufstelle "Achtzehn Achtung Vierzig"

Auch der VfL Bochum beteiligte sich bei der Stadionführung und setzt damit ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung. Der VfL stellte nicht nur das Ruhrstadion als Veranstaltungsort zu Verfügung, er stellte auch seine eigene Anlaufstelle "Achtzehn Achtung Vierzig" vor. Da können sich an Heimspieltagen alle melden, die aufgrund von Diskriminierung oder Übergriffigkeit Hilfe benötigen. Die Anlaufstelle befindet sich gegenüber des Marathontors. Falls ihr im Stadion Hilfe brauchen solltet, könnt ihr euch aber auch immer an das Stadionpersonal richten.

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