Bochum: Erste KIEZ Übung

In Bochum Dahlhausen wurden zum ersten Mal die Abläufe in einem der 15 Krisen-Informations-Ersthilfe-Zentren (KIEZ) geübt.

© Radio Bochum

KIEZen als Anlaufstellen in Bochum

Die sogenannten Krisen-Informations-Ersthilfe-Zentren hat der Krisenstab der Stadt 2023 zusammen mit der Stadt Leverkusen und dem Märkischen Kreis konzipiert. Sie sollen eine erste Anlaufstelle für Bochumerinnen und Bochumer sein, die in einer Krisenlage wie Hochwassern, Stromausfällen oder Amoklagen nicht weiter wissen. Dabei will der Krisenstab die Bürgerinnen und Bürger neben Informationen eben auch mit Ersthilfeangeboten versorgen. Zum Beispiel medizinische Erstversorgung, Trinkwasser, Strom oder Unterkunft bei Evakuierungen.

Die Einrichtung der KIEZEN erfolgt dabei nach 3 verschiedenen Stufen:

  1. Kampfmittelfund, besondere Information der Bevölkerung, Evakuierungsmaßnahmen (Geringe Einschränkungen im Schulbetrieb)
  2. Hochwasserlage, Amoklagen, längerer Stromausfall Stadtteil/ partiell, Evakuierung und Versorgung (Mittlere Einschränkungen im Schulbetrieb)
  3. Blackout, Energiemangellage, Flächenlagen im ganzen Stadtgebiet (in der Regel kein Schulbetrieb mehr möglich)

Hier findet ihr die KIEZen in Bochum

Jeder Bochumer Stadtteil hat dabei ein eigenes KIEZ. Die findet ihr hier:

  • KIEZ-01N Anne-Frank Realschule, Heinrichstraße 2
  • KIEZ-02N Werner-von-Siemens-Schule, Hydnstraße 3
  • KIEZ-03M Alice-Salomon-Berufskolleg in Verbindung mit Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule als Gesamtstandort, Akademiestraße44/Lohring 22
  • KIEZ-04M Heinrich-Böll-Gesamtschule, Agnesstraße 33
  • KIEZ-05O Lessing-Schule, Ottilienstraße 12
  • KIEZ-06O Willy-Brandt-Gesamtschule in Verbindung mit Dependance als Alternativmöglichkeit, Wittekindstraße 33/Deutsches Reich 58
  • KIEZ-07S Erich Kästner-Schule, Markstraße 189
  • KIEZ-08S Graf-Engelbert-Schule, Königsallee 77-79
  • KIEZ-09S Gräfin-Imma-Schule, Kemnader Straße 218
  • KIEZ-10SW Köllerholz-Schule, Köllerholzweg 61
  • KIEZ-11SW Theodor-Körner-Schule in Verbindung mit Ruppert-Neudeck-Schule (Schulzentrum S/W als Gesamtstandort), Dr.-C.-Otto-Straße 88
  • KIEZ-12SW Walter-Gropius-Berufskolleg, Karl-Friedrich-Straße 66a
  • KIEZ-13WATMaria Sibylla Merian-Gesamtschule,
  • Lohackerstraße 15
  • KIEZ-14WAT Louis-Baare-Berufskolleg in Verbindung mit Märkische Schule als Gesamtstandort, Bußmannsweg 9
  • KIEZ-15WAT Realschule Höntrop, Höntroper Straße 99

Eine Übersichtskarte von den KIEZen in Bochum findet ihr hier

Übung in Bochum Dahlhausen

In Bochum Dahlhausen wurden die Abläufe im KIEZ an der Rupert Neudeck Schule zum ersten Mal mit 200-250 Kräften geprobt. Mit dabei waren Helferinnen und Helfer der freiwilligen Feuerwehr, städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Polizei, THW, DLRG, Notfallseelsorger und das Jugendrotzkreuz. Als fiktives Szenario wurde ein Ruhrhochwasser mit großflächigem Stromausfall geprobt.

An der Rupert Neudeck Schule wurden hauptsächlich die Abläufe der Kommunikationswege und der organisatorische Ablauf geprobt- so sollen die KIEZen in Zukunft in maximal 1-2 Stunden eingerichtet sein können, falls sich ein Ernstfall ergibt. Hier zieht der Bochumer Krisenmanager Mario Reuther ein positives Fazit. Das Konzept gehe auf und funktioniere, so Reuther im Gespräch mit Radio Bochum. Man habe bei der Übung aber festgestellt, dass man mehr Personal brauche um die Kommunikation noch weiter zu optimieren.

Ein durchweg positives Fazit zieht Reuther zu der Übung von Freiwilliger Feuerwehr, DLRG und THW an der Ruhr - dort wurden Sandsäcke befüllt und geschichtet. Zum einen habe das gut funktioniert, zum anderen habe man gute Einblicke darüber gewinnen können, welche Zeit man im Ernstfall brauche, um eine entsprechende Sperre gegen Hochwasser einzurichten, so Reuther weiter.

Andere Bochumer KIEZen sollen von Übung profitieren

Die Erkenntnisse aus der KIEZ Übung in Bochum Dahlhausen sollen in Zukunft benutzt werden, um auch die anderen KIEZen in Bochum zu optimieren und ideal funktionstüchtig zu machen. Erste Einsichten aus dem Zwischenfazit kann der Krisenstab nun schon nutzen, die Endauswertung der Beobachterinnen und Beobachter wird aber vermutlich noch bis Mitte Juni dauern, so Reuther

KIEZen sollen keine Selbstvorsorge ersetzen

Die KIEZen sollen eine Anlaufstelle für erste Informationen und Hilfen für Bochumerinnen und Bochumer sein, die in einer Notlage im Krisenfall nicht mehr weiterwissen, so Reuther, das ersetze aber nicht die Selbstvorsorge zu der der Bochumer Krisenmanager noch einmal aufruft.

"Es sollte jeder dafür Sorge tragen, dass er die Vorräte bei sich zu Hause hat - die man benötigt, um gegebenenfalls eine gewisse Anzahl von Tagen autark leben zu können. Das heißt eben halt: Keine Hilfestellung von außen zu erhalten" - Mario Reuther, Krisenmanager der Stadt Bochum

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