Bochum: Viele Verweigerungen bei Bombenentschärfungen

Die Bombenentschärfung in Bochum-Hofstede am Montag (21.11.22) hat deutlich länger gedauert als geplant. Das lag vor allem daran, dass viele Menschen bei der Evakuierung nicht aus ihren Wohnungen gehen wollten. Das ist kein ungewöhnliches Phänomen bei Bombenentschärfungen, sagt die Stadt Bochum. Aber nicht jeder, der noch in der Wohnung ist, bleibt dort aus Trotz.

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Viele Verweigerer bei Bombenentschärfung in Bochum-Hofstede

Es ist kein ungewöhnliches Phänomen, dass sich Menschen bei Bombenentschärfungen der Evakuierung teils verweigern, sagt der Leiter des kommunalen Krisenmanagements, Mario Reuther. Auch außerhalb von Bochum kommt das aktuell häufiger vor. Bei der Bombenentschärfung in Hofstede am Montag (21.11.) gab es aber ungewöhnlich viele Menschen, die nach der ersten Evakuierung noch in ihren Wohnungen geblieben sind. Dadurch hat sich die Evakuierung über mehrere Stunden verzögert, bis der Blindgänger an der Insterburger Straße entschärft werden konnte.

Stadt Bochum: Letztes Mittel ist der Schlüsseldienst

Wenn eine Person sich tatsächlich aus Protest der Evakuierung verweigert, dann muss im Worst Case auch die Wohnung mit Unterstützung von Feuerwehr oder Schlüsseldienst geöffnet werden, sagt Reuther. Die Kosten trägt dann der Verweigerer. Vorher gibt es allerdings noch andere Mittel. Zuerst werden die Personen noch einmal darauf hingewiesen, dass sie evakuiert werden müssen und nochmal von der Polizei aufgefordert, die Wohnung zu verlassen.

Bombenentschärfung: Nicht alle wollen aus Trotz bleiben

Reuther wirbt bei der Verweigerungsthematik aber auch für Verständnis: Nicht jede Person, die bei der Evakuierung vorerst in ihrer Wohnung bleiben will, tut das aus Trotz. Manche bleiben auch aus Sorge, zum Beispiel, weil sie Kriegserfahrungen haben und von der Situation emotional belastet sind. Andere sind zum Beispiel erkrankt und bettlägerig und wollen daher die Wohnung nicht verlassen. Bei all diesen Menschen müsse man die Motive abwägen, sagt Reuther. Für Menschen, die aus reinem Trotz bleiben und so die Situation für alle Beteiligten länger und anstrengender gestalten würden, habe er aber kein Verständnis.

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