Grabeland: Bebauung in Bochum-Dahlhausen weiter möglich

Die Stadt Bochum hält an einer möglichen Bebauung des Grabelandes in Bochum-Dahlhausen fest. Bei dem Regenwetter der letzten Tage ist die Brachfläche in Dahlhausen eine wichtige Ausweichfläche für Regenwasser, um das Risiko eines Hochwassers zu minimieren. Das Bauplanverfahren ist seit einem Protest der Anwohnenden zwar weiter ausgesetzt, die Stadt will aber weiter unvoreingenommen prüfen, wie Wohnbebauung und Hochwasserschutz in Dahlhausen funktionieren können.

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Bebauung Grabeland: Stadt Bochum will weiterhin unvoreingenommen Prüfen

Das Grabeland ist eine Brachfläche in Bochum-Dahlhausen. Schon beim Ruhrhochwasser 2021 hat das Grabeland in Dahlhausen schlimmere Überflutungen verhindert, indem sich die Wassermassen auf dem Grabeland ausbreiten, und versickern konnten. Trotz des Regens und der aktuell hohen Pegelstände an der Ruhr kann sich die Stadt eine Bebauung des Grabelandes in Bochum-Dahlhausen weiter vorstellen. Die Brachfläche wurde von einem Investor gekauft. Der will das Gelände aufschütten und Häuser bauen. Anwohner und Initiativen sind gegen eine Bebauung. Die Stadt will weiterhin unvoreingenommen prüfen, wie sich Hochwasserschutz mit einer Bebauung des Grabelandes vereinbaren lässt. Ein Ergebnis der Prüfung der Stadt Bochum, wie sich Hochwasserschutz mit einer möglichen Bebauung des Grabelandes verträgt, steht noch nicht fest.

Stadt Bochum: Wohnraum oder Hochwasserschutz?

Die Stadt Bochum befindet sich in einem Zwiespalt. Dass Bochum-Dahlhausen hochwassergefährdet ist, räumt auch Baudezernent Dr. Markus Bradtke ein:

"Da müssen wir gar nicht drumherum reden: Traditionell ist Dahlhausen ein sehr problematischer Bereich. Insbesondere wenn es lang anhaltend regnet, ist die Ruhr sehr voll. Das heißt man kann nicht beliebig viel Wasser in die Ruhr abpumpen - das läuft irgendwann über den Deich. Gleichzeitig haben sich die Böden wie Schwämme vollgesogen - das Wasser steht direkt unter der Grasnarbe" - Baudezernent Dr. Markus Bradtke.

In Dahlhausen muss die Stadt Bochum abwägen, was wichtiger ist: Wohnraum oder Hochwasserschutz? Für Baudezernent Dr. Markus Bradtke ist die Stadt in einer schwierigen Situation:

"Die Leute wollen bezahlbaren Wohnraum, Gleichzeitig wollen die Leute Freiflächen, die dem Hochwasserschutz dienen. Da muss man in jedem einzelnen Fall untersuchen, welche Möglichkeiten den besten Kompromiss ergeben" - Baudezernent Dr. Markus Bradtke.

Möglicherweise ergibt die Prüfung durch die Stadt, dass alternative Hochwassermaßnahmen einen Wegfall des Grabelandes als Ausweichfläche kompensieren könnten oder die Stadt verzichtet auf eine Bebauung. Das ist weiterhin alles offen. Mehr Infos zum Konzept Schwammstadt findet ihr hier.

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