Bergmannsheil Bochum: Studie zu Verletzungs-Risiko beim Fitness

Viele Menschen gehen in Fitnessstudios, um sich fit zu halten. Der Sport an den Geräten birgt aber auch Risiken, weil Fitnessstudio-Besucher und Besucherinnen auch nicht individuell beaufsichtigt werden. Da passiert es, dass Geräte falsch benutzt werden oder Übungen falsch ausgeführt werden. Mit dem Verletzungs-Risiko im Fitness-Bereich beschäftigen sich jetzt Forschende vom Bergmannsheil. Alle Infos zu der Studie bekommt ihr hier.

Studie: Bergmannsheil beschäftigt sich mit Fitness-Verletzungen

Ein Forscherteam des Bergmannsheils Bochum beschäftigt sich mit dem Verletzungs-Risiko beim Fitness. Viele Menschen werden beim Fitness nicht permanent von Trainern beobachtet. Dadurch erhöht sich das Fehler-Potential. Das Ärzteteam führt die Studie durch, weil es in ihrem persönlichen Umfeld immer mehr Betroffene gab, die nach dem Fitness-Training Probleme hatten. Matthias Königshausen leitet die Studie zusammen mit Unfallchirurgin Maria Bernstorff. Er sagt dazu:

"Das hat bei uns als Mediziner natürlich die Frage aufgeworfen: Woran liegt das jetzt? Liegt das an dem zu hohen Gewicht oder liegt das an der zu hohen Intensität, zu viele Sätze, zu viele Wiederholungen oder falsche Ausführungen. Oder ist es vielleicht sogar die Übung selber, die das Problem darstellt, wenn man sie über einen langen Zeitraum ausführt."

Selbst im Corona-Jahr 2020 waren, laut Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen, rund 10 Millionen Deutsche im Fitness-Studio angemeldet.

Studie soll Verletzungs-Grund erkennen

Ziel der Fitness-Studie ist, dass sowohl Trainer:innen als auch Sportler:innen wissen, wo sie besonders aufpassen müssen. Damit sie beim Training nicht eine Verletzung umgehen müssen, sondern den Verletzungs-Grund erkennen, sagt Unfallchirurgin Maria Bernstorff:

"Der Sportler oder die Sportlerin möchte halt nicht sechs Wochen aufhören, weil irgendwas wehtut, sondern sie trainieren drumherum. Wenn der Arzt oder auch der Sportwissenschaftler ein besseres Verständnis darüber haben, was genau dazu führt, dass dieser Mensch dann Schmerzen hat, dann können wir das Training auch besser anpassen. Es geht um eine bessere Kommunikation zwischen beiden Parteien."

Fitness-Studie richtet sich nicht nur an Leistungssportler:innen

Zu Fitness gibt es einen noch nicht so großen Querschnitt an Studien. Deshalb müssen die Forscher:innen erstmal Grundlagenforschung betreiben. Die Studie funktioniert einen Fragebogen. Da werden Teilnehmer:innen zum Beispiel gefragt, wo und bei welchen Übungen häufiger Probleme auftreten. Die Studie ist für alle Fitness-Sportler:innen gedacht, egal, wie oft der oder die Einzelne in der Woche Fitness betreibt. Es geht explizit nicht nur um Leistungssportler:innen. Je mehr Menschen an der Studie teilnehmen, desto eher wird verhindert, dass individuelle Faktoren, zum Beispiel Fehler an einem Gerät oder individuelle Trainingsmethoden eines Trainers oder einer Trainerin, die Studie verfälschen. Hier kommt ihr zur Studie.

Fitnessstudios könnten von Studie profitieren

Die Fitnessstudio-Kette FitX unterstützt die Studie als Multiplikator und akquiriert so auch Teilnehmer:innen. Dafür ist unter anderem Sportwissenschaftler Felix Fischer zuständig. Er arbeitet an der Schnittstelle zwischen den Studios, unter anderem auch bei uns in Bochum, und der Wissenschaft. Auch aus Sicht der Fitnessstudios soll die Studie einige Wissenslücken füllen, sagt Fischer:

"Grundsätzlich ist das Training sicher. Es gibt aber aufgrund der unorganisierten Trainingsweise, jeder trainiert für sich, fehlende Daten. Man weiß nicht, wie oft jemand trainiert und wie oft es da zu Verletzungen kommt. Genau da setzt die Studie an, die genau das erfassen möchte."

Auch das Unternehmen FitX könnte aufgrund der Studie seine Fitnessstudios umrüsten. Wenn bei einzelnen Übungen vermehrt Verletzungen gemeldet werden, könnten Trainingspläne geändert und mit dem Geräteherstellern über Verbesserungen gesprochen werden.

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