Bochum-Langendreer: Knappschaftskrankenhaus nutzt Kopfhörer während Operationen

Das Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer nutzt während Operationen seit Neuestem Kopfhörer, um die Patient:innen unterbewusst positiv zu beeinflussen. Laut einer Studie hat diese Methode während Operationen unter Vollnarkose einen langfristigen positiven Effekt.

© Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH

Bochum-Langendreer: Knappschaftskrankenhaus mit positiven Ergebnissen

Im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer kommen bei Operationen unter Vollnarkose jetzt auch Kopfhörer zum Einsatz. Die Patient:innen bekommen diese Kopfhörer aufgesetzt und hören positive Worte oder Musik. Das Knappschaftskrankenhaus war dazu an einer Studie mit 385 Patient:innen beteiligt, die es zusammen mit anderen Universitätskliniken und dem Klinikum Kassel durchgeführt hat. Die Studie hat ergeben, dass Patient:innen durch solche positiven unterbewussten Einflüsse, sogenannte Suggestionen, weniger Schmerzen haben. Betroffene, die während einer Operation unterbewusst solche Worte hören, sind hinterher schneller wieder fit. Laut der Studie brauchten ein Drittel weniger Schmerzmittel und jede:r sechste brauchte sogar gar keine Opiate, die ja auch Nebenwirkungen mit sich bringen. Das Knappschaftskrankenhaus sieht diese Maßnahme als Ergänzung zu bisherigen Narkosemaßnahmen und nimmt sie als neuen Standard auf.

Inhalt der Suggestionen bei Operationen im Knappschaftskrankenhaus

Das Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer nutzt positive Suggestionen, um die Patient:innen schon während der Operation unter Vollnarkose in der langfristigen Heilung zu fördern. Dr. Hartmuth Nowak ist Oberarzt am Knappschaftkrankenhaus, in der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, erklärt den Inhalt der Suggestionen:

"Inhaltlich geht es in diesem Fall einfach um Selbstheilungskräfte, die wir damit unterstützen, indem wir sagen, dass der Körper stark ist, dass der Körper im Wesentlichen sich selbst heilen kann, dass wir das ganze unterstützen. Es geht aber auch darüber, dass jeder professionell daran arbeitet, dass dieser Patient bestmöglich durch diese Operation begleitet wird."

Knappschaftskrankenhaus verringert Folgeprobleme nach Operationen

Die Maßnahme des Knappschaftskrankenhauses hat eine sehr nachhaltige Wirkung. Denn Schmerzen nach einer Operation sind nicht nur unangenehm, sie können auch ein gesundheitliches Risiko darstellen, sagt Nowak:

"Wenn Sie diese Schmerzen nicht vernünftig behandeln, dann führt das dazu, dass sie Folgeprobleme haben. Sie stehen nicht direkt aus dem Bett auf, weil sie Schmerzen haben. Sie bewegen sich nicht genügend, Sie haben ein höheres Risiko zum Beispiel für Lungenentzündungen."

Die Methode der positiven Beeinflussung während einer Vollnarkose soll dementsprechend allen Folgeproblemen durch ein geringeres Schmerzempfinden entgegenwirken.

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