Bochum: Ruhrpegel wird abgesenkt

Der Ruhrpegel darf erstmal bis Ende Oktober abgesenkt werden. Das hat das NRW-Umweltministerium genehmigt. So soll mehr Trinkwasser in den Talsperren gehalten werden.

© Hans Blossey / Funke Foto Services

Ruhr bei Bochum darf abgesenkt werden

Der Ruhrpegel darf in den kommenden Monaten abgesenkt werden. Das NRW-Umweltministerium hat einen entsprechenden Antrag des Ruhrverbands genehmigt. Die niedrigeren Pegel sollen dabei helfen, länger Trinkwasser in den Talsperren zu speichern. Der Grund ist klar: der vergangene Sommer war der mit Abstand trockenste, der je bei uns verzeichnet worden ist. Deshalb ist achtmal so viel Wasser abgelassen worden wie normalerweise. Falls auch die kommenden Monate sehr trocken bleiben sollten, soll so garantiert werden, dass die Trinkwasservorräte auch noch für den nächsten Sommer reichen. 

Genaue Regeln für Ruhr in Bochum festgelegt

Der durchschnittliche Abfluss an fünf aufeinanderfolgenden Tagen darf auf der Gewässerstrecke ab dem Pegel Hattingen bis zur Ruhrmündung nie niedriger sein als 12,0 (statt 15,0) Kubikmeter pro Sekunde und nie niedriger als 6,5 (statt 8,4) Kubikmeter pro Sekunde am Pegel Villigst. Der niedrigste Tageswert darf dabei 10,0 (statt 13,0) Kubikmeter pro Sekunde auf der Gewässerstrecke ab dem Pegel Hattingen bis zur Ruhrmündung und 5,5 (statt 7,5) Kubikmeter pro Sekunde in Villigst nicht unterschreiten. Der Ruhrverband kann mit dieser Maßnahme eine Einsparung von bis zu knapp 260.000 Kubikmetern Wasser pro Tag erreichen.

Daten der Ruhr bei Bochum

Mit nur 120 Millimetern Niederschlag, 57 Prozent weniger als im langjährigen Mittel, war der Sommer 2022 der mit Abstand trockenste, der im Ruhreinzugsgebiet je verzeichnet wurde. Im August fielen sogar gerade einmal 15 Prozent des für diesen Monat üblichen Niederschlags. Zur Aufrechterhaltung der Mindestwasserführung in der Ruhr mussten die Talsperren des Ruhrverbands daher in den drei Sommermonaten durchschnittlich 15,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde an das Flusssystem ab geben – das Achtfache dessen, was ihnen im selben Zeitraum zufloss. Als Folge dieser hohen Abgaben lag der Gesamtfüllstand aller Talsperren am 31. August bei nur noch bei 69,3 Prozent vom Vollstau und damit gut 9 Prozent unter dem langjährigen Mittel.

skyline