Bochum wird Standort für neues deutsches Forschungszentrum

Ein neues Forschungszentrum, um mentale Gesundheit zu erforschen, startet am Montag (01.05.) an der Ruhr-Universität in Bochum. Das Bundesforschungsministerium gründet es neu an sechs Standorten in Deutschland. Bochum bekommt das meiste Geld und startet damit ein Projekt in Wattenscheid.

Mann geht über den leeren Campus der RUB
© Olaf Ziegler / Funke Foto Services

Bochum bekommt das meiste Geld vom Bund

Forscher an der Ruhr-Universität Bochum wollen herausfinden, wie die psychische Gesundheit in Städten besser werden kann. Am Montag (01.05.) legen die Forscher der RUB am Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit los, einer von sechs neuen Standorten in Deutschland und der einzige in NRW. Für die gibt es insgesamt 4,8 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium. Allein drei Viertel, nämlich 3,7 Millionen Euro, davon gehen nach Bochum. Die Forscher sollen es erst einmal zwei Jahre lang aufbauen. Danach bekommen die sechs Standorte insgesamt 30 Millionen Euro im Jahr vom Bundesforschungsministerium.

Bochum ist attraktiver Standort für Forschung zu psychischer Gesundheit

Mit dem neuen Zentrum sollen die Forscher die psychische Gesundheit in Städten langfristig besser machen. Menschen haben in der Stadt mehr psychische Probleme als auf dem Land. Das hat RUB-Psychologe Jürgen Margraf der dpa gesagt. Jeder Dritte in Deutschland habe in seinem Leben psychische Störungen.

"Verglichen mit anderen Regionen sehen wir im Ruhrgebiet die längsten Wartezeiten für Psychotherapie und den höchsten Anteil stationärer Behandlungen für Depressionen." - Silvia Schneider, Sprecherin Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit Bochum

Deswegen sei der Standort in Bochum besonders interessant auch für die Forschung. Die RUB startet mit sieben Forschungsprojekten und legen dabei besonders den Fokus auf Kinder und Jugendliche in Städten. Drei Leuchtturm-Projekte gehen die sechs neuen Standorte des Deutschen Zentrum für psychische Gesundheit an, eins davon in Bochum-Wattenscheid.

Bochum-Wattenscheid wird Leuchtturm-Projekt für Forschung

In Wattenscheid soll es dabei um junge Menschen aus sozial schwächeren Schichten gehen. Die beachte man zu selten, sagen die Forscher der RUB. Es geht ihnen vor allem darum, auch konkret das Leben der Menschen besser zu machen und nicht nur Daten zu analysieren, sagt die Leiterin des Bochumer Standortes, Silvia Schneider. Deswegen wollen sie unter anderem Gesundheitsämter, Schulen und Kinderärzte miteinander vernetzen. Dabei sollen die Menschen auch mitmachen. Es gibt deswegen einen Rat aus Angehörigen und Betroffenen und einen Rat aus Kindern und Jugendlichen. Die dürfen dann gleichberechtigt darüber abstimmen, welches Thema die Forscher als nächstes angehen sollen. Die Bochumer Forscher hoffen, ihre Ergebnisse und Konzepte dann auch auf andere Städte übertragen zu können, wenn sie funktionieren.

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